Kurz vor den Landtagswahlen in Wien wollen wir Themen mit unseren Leserinnen und Lesern diskutieren, die für viele entscheidend für das Kreuz am Wahlzettel sind. Heute fragen wir: Hat Wien ein Sicherheitsproblem?
Die Kriminalitätsrate in Wien ist im internationalen Vergleich niedrig und im Hinblick auf das massive Bevölkerungswachstum relativ nicht merklich gestiegen, doch gehäufte Gewaltdelikte sorgen vielerorts für Unsicherheit. Dabei muss man auch der statistischen Realität ins Auge blicken: Täter mit ausländischer Herkunft sind für eine Vielzahl der Verbrechen verantwortlich und heizen die Debatte weiter auf.
Reagiert wird an Brennorten wie dem Reumannplatz oder der Yppenstraße mit verstärkter Polizeipräsenz, Kontrollen und Waffen- und Alkoholverbotszonen. Sind die Maßnahmen der Politik dem tatsächlichen Ausmaß der Probleme gewachsen oder Augenauswischerei einer trügerischen Sicherheit?
Pro: Leserinnen und Leser, die ein klares Sicherheitsproblem erkennen, sehen im zunehmenden Auftreten von Jugendbanden, Messerattacken und organisierten Straftaten ein klares Alarmzeichen. Vor allem in bestimmten Bezirken habe sich das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung massiv verschlechtert. Aufstockung im Polizeipersonal und mehr Präsenz sei notwendig, um den öffentlichen Raum zurückzuerobern – doch es müsse auch gezielter und härter vorgegangen werden. Häufig wird auch die hohe Zahl an ausländischen Tatverdächtigen ins Spiel gebracht: Wer jetzt nicht handelt, riskiere langfristig die Bildung von Parallelgesellschaften und das Abrutschen ganzer Stadtteile.
Contra: Andere warnen vor einer überzogenen Darstellung der Lage. Zwar sei Wien keine „Insel der Seligen“, doch im Vergleich zu anderen Millionenstädten steht die Bundeshauptstadt sehr gut da – sowohl bei den Kriminalitätszahlen als auch bei der Aufklärung von Verbrechen. Viele Delikte, etwa Eigentumsverbrechen, sind rückläufig, die Aufklärungsraten so hoch wie noch nie und die Polizei ist mittlerweile besser ausgestattet denn je. Statt Angst zu schüren, brauche es eine sachliche Debatte über Ursachen: soziale Ungleichheit, fehlende Perspektiven und mangelnde Integration. Wer ganze Gruppen pauschal verurteilt, riskiere Spaltung statt Sicherheit – denn nachhaltiger Schutz entstehe durch Prävention, Aufklärung und soziale Stabilität.
Bei unserem Wien-Wahl Forum stehen Ihre Ansichten im Mittelpunkt. Teilen Sie uns Ihre Gedanken mit:
Fühlen Sie sich in Wien sicher? Braucht es härtere Maßnahmen gegen Gewalt und Kriminalität? Oder ist das alles nur ein verzerrtes Bild, das Ängste schürt?
Was wäre Ihrer Meinung nach der richtige Weg für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum?
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