Nach Attacke im Stubai

Kuh-Opfer: „Keiner will Verantwortung übernehmen!“

Eine heute 66-jährige Deutsche wurde im Sommer 2022 bei einer Wanderung im Tiroler Stubaital von einer Kuh fast totgetrampelt. Ein jahrelanger Kampf um Schadenersatz steht nun kurz vor dem Finale.

„Wäre mein Mann nicht eingeschritten, wäre ich nicht mehr am Leben“, ist Petra M. überzeugt. Die Deutsche wurde im Juni 2022 bei einer Wanderung im Stubaital von einer Kuh brutal attackiert. „Obwohl wir Abstand hielten und keinen Hund dabeihatten“, betont die Urlauberin. Schwer verletzt wurde sie in die Innsbrucker Klinik geflogen.

Wir hielten Abstand und hatten keinen Hund dabei.

Kuh-Opfer Petra M.

Nach Schlachtung keine Attacke mehr
Bis heute kämpft die 66-Jährige vor Gericht um „Gerechtigkeit“. Denn im Weidegebiet sollen Charolais-Kühe in drei Jahren sieben Menschen schwer verletzt haben. Nachdem ein Kind betroffen war, wurden die Tiere angeblich geschlachtet. „Warum kam es danach zu keinem Vorfall mehr?“, wundert sich die Deutsche.

Laut Gutachter hätte man Kuh laut ansprechen sollen
Wieso kam es aber zur Kuh-Attacke? Hätte sich die Frau anders verhalten sollen? Und vor allem: Hätte der Unfall verhindert werden können? Fragen, die ein Gutachter nun in Innsbruck vor Gericht nicht wirklich beantwortete. „Retrospektiv ist vieles schwer zu sagen.“ Vielleicht habe die Frau der Kuh den Rücken zugedreht und nicht mit ihr „laut gesprochen“, beanstandete der Gutachter, obwohl Wanderer in Infokampagnen und auf Schildern stets dazu aufgerufen werden, sich ruhig zu verhalten und Abstand zu Mutterkühen zu halten.

Urteil ergeht schriftlich
„Bauer, Hirte und Substanzverwalter haben vor Gericht behauptet, dass es vor mir zu keiner Kuh-Attacke kam. Polizeiberichte beweisen aber, dass sie wissentlich gelogen haben. Es übernimmt aber keiner Verantwortung“, ist Petra M. fassungslos. Das Urteil ergeht schriftlich.