Der russische Machthaber Wladimir Putin hat am Samstag eine Waffenruhe in der Ukraine angekündigt und das mit Ostern begründet – Orthodoxe und katholische Ostern fallen heuer zusammen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte skeptisch.
Ab dem heutigen Samstag (17 Uhr) sollten die Waffen niedergelegt werden, hieß es von Putin persönlich. Zu Ende sei die Waffenruhe am Sonntag um 23 Uhr (MESZ), wie der russische Machthaber bei einem Treffen mit seinem Generalstabchef Waleri Gerassimow erklärte. Die ukrainischen Streitkräfte sollen in diesem Zeitraum ebenfalls die Waffen niederlegen.
„Wir gehen davon aus, dass die Ukraine unserem Beispiel folgen wird.“ Die russischen Truppen sollten aber bereit sein, mögliche Verstöße gegen die Waffenruhe und Provokationen des Feindes abzuwehren. Der Befehl für die Feuerpause sei bereits an alle Kommandantinnen und Kommandanten in den Kampfgebieten ergangen, hieß es. Eingehalten werde sie unter der Bedingung, dass sich auch der Kriegsgegner daran halte.
Selenskyj: „Neuer Versuch, mit Menschenleben zu spielen“
Der reagierte skeptisch. „Was den neuen Versuch Putins betrifft, mit Menschenleben zu spielen, so erklingt gerade in vielen Teilen der Ukraine der Luftalarm“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. 45 Minuten vor Inkrafttreten der Feuerpause seien noch russische Kampfdrohnen am Himmel über der Ukraine gesichtet worden. Daraufhin habe die ukrainische Flugabwehr mit Feuer reagiert. In Kiew sei im Moment der Ankündigung der Osterfeuerpause Raketenalarm ausgelöst worden.
„Wir werden auf Taten schauen und nicht auf Worte“, zeigte sich auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha wenig überzeugt von Putins Ankündigung. „Bereits am 11. März haben wir in Jeddah dem US-Vorschlag einer vollständigen Übergangswaffenruhe für 30 Tage bedingungslos zugestimmt. Putin hat nun Erklärungen über seine angebliche Bereitschaft zu einer Waffenruhe abgegeben. 30 Stunden statt 30 Tage“, schrieb er auf der Plattform X.
US-Verhandlungen in Sackgasse
Die US-Regierung hatte im März ein 30-tägiges Abkommen zwischen der Ukraine und Russland vermittelt, durch das gegenseitige Angriffe auf die Energieinfrastruktur ausgesetzt werden sollten. Die Kriegsparteien warfen sich aber rasch gegenseitig vor, das Abkommen zu verletzen. Zuletzt waren die Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe, die die USA initiiert hatten, kaum vorangekommen. US-Präsident Donald Trump hatte daher gedroht, die Bemühungen um Frieden komplett einzustellen. „Wir wollen das schnell erledigen“, sagte er.
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