Weil die Bäume und Sträucher heuer, anders als im Vorjahr, wieder dem Kalender entsprechend blühen und reifen, sind die Landwirte deutlich entspannter. Aber noch können sie kein „Hackerl“ machen, zwei Wochen „Zitterpartie“ stehen aber immer noch bevor, dann sollte der Frost kein Thema mehr sein.
Strahlender Sonnenschein, Temperaturen jenseits der 20 Grad, Bienen brummen um die bunten Blüten der Bauern im Eferdinger Becken. Doch ganz perfekt ist diese scheinbar ungetrübte Idylle noch nicht: Einige Nächte müssen die Landwirte noch um ihre Pflanzen zittern. Das weiß auch Horst Hubmer, der mit seiner Familie den Firlingerhof in Scharten betreibt. „Derzeit steht bei uns die Kirsche in Vollblüte, auch die Zwetschke blüht. Die Marillenblüte ist schon vorbei, die Äpfel stehen kurz davor“, so der erfahrene Landwirt. Bisher habe der Frost am Firlingerhof keine Schäden angerichtet, aber die größte Gefahr sei immer dann, wenn die kleinen Früchte an den Bäumen hängen.
Klare und kalte Nächte hinterlassen Spuren
„Die halten kein halbes Grad Minus aus – und das ist schnell erreicht, besonders in klaren Nächten“, so Hubmer, der heuer am 1. Mai zu einem großen Tag der offenen Tür einlädt.
Etwas mehr Spuren hinterließen die kalten Nächte im April auf Wolf’s Obstfarm von Familie Berger in Eferding, wie Sohn Clemens schildert: „Bei den frühen Erdbeeren haben wir trotz Vliesdecke hier und da kleine Frostschäden, und auch ein paar Marillenblüten sind erfroren“, so der Obstbauer.
Eisheilige fallen heuer mit Vollmond zusammen
Weil die Blüten und Früchte nicht wie im vergangenen Jahr viel zu früh, sondern im normalen Zeitrahmen liegen, sei das Schlimmste vorbei, aber: „Bei den Eisheiligen kann es Mitte Mai noch kritisch werden. Die fallen heuer mit dem Vollmond zusammen, und solche Nächte sind oft klar und kalt“, weiß Clemens Berger, der aber trotzdem optimistisch ist.
Auch den Erdbeeren kann es noch zu kalt werden
Vereinzelte Schäden hat auch der Meindlhumerhof in Scharten zu verzeichnen. „Bei manchen Sorten gab es schon einige Frostschäden“, berichtet Landwirt Rudolf Wiesmayr. Nach den aktuellen Prognosen sehe es zwar derzeit nicht nach einem Kälteeinbruch aus, aber: „Erst ab Mai ist die Gefahr normalerweise gebannt, bis dahin kann es immer noch etwas geben. Besonders gefährdet sind dann die kleinen Marillen, aber auch die Erdbeeren, weil es am Boden in der Früh rund zwei Grad kälter ist als am Baum.“ Nun hofft er auf sonniges und warmes Wetter – auch, damit die Bienen fleißig weiterfliegen.
Preisdruck vor allem zur Erntezeit
Ein Anliegen teilen alle Landwirte: „Bitte kaufen Sie lokale, regionale Produkte, ganz besonders in der Erntezeit!“, appellieren sie, denn da sei die Konkurrenz durch billige, weniger qualitative Ware aus dem Ausland besonders groß.
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