Donald Trumps Haus- und Hofsender Fox News hat Kiew als russische Stadt bezeichnet. Während die ukrainische Führung tobt, fliegen wieder russische Geschosse Richtung Zivilbevölkerung. Nach dem offiziellen Ende der „Oster-Waffenruhe“ herrschte erneut Luftalarm.
In Kiew ist die Empörung groß. Der rechte US-Sender hat nicht nur einen Oster-Gottesdienst aus Moskau live übertragen, sondern dabei auch die Messe in Kiew in einer Einblendung als russisch bezeichnet.
„Wenn das ein Fehler war und nicht etwa ein politisches Statement, dann sollte eine Entschuldigung folgen und eine Untersuchung dazu, wer diesen Fehler gemacht hat“, schrieb der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Heorhij Tychyj, in einer Mitteilung auf X.
Der Einblendungsfehler ist deshalb pikant, weil der rechte Sender Fox News als Haussender von US-Präsident Trump gilt. Dem Republikaner wird eine Nähe zum Kreml nachgesagt. In den vergangenen Wochen war er beispielsweise damit beschäftigt, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für den Überfall auf sein Land verantwortlich zu machen. Immer wieder betonte er, dass er kein „großer Fan“ von ihm sei.
Die USA haben zuletzt offen mit einem Rückzug aus den Friedensverhandlungen gedroht, sollte sich keine „echten Friedensbemühungen“ abzeichnen. Daraufhin verkündete Kremlchef Wladimir Putin eilig eine „Oster-Waffenruhe“, die keine war.
Eine Waffenruhe, die ihren Namen nicht verdient
Moskau und Kiew beschuldigen sich gegenseitig, den Feiertagsfrieden tausendfach gebrochen zu haben. Der ukrainische Präsident beklagte zudem erneut, dass Moskau einer ukrainischen Forderung nach einer 30-tägigen Feuerpause nach Ostern nicht nachgekommen sei.
Taten sprechen immer lauter als Worte.
Selenskyj über Waffenruhe
Bild: AFP/HANDOUT
Auf einen weiteren Vorschlag Selenskyjs, für mindestens 30 Tage von Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen auf zivile Objekte abzusehen, habe Moskau nicht einmal reagiert. Es bleibt abzuwarten, was die US-Führung als „echte Friedensbemühungen“ wahrnimmt.
Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass gesagt, Putin habe keinen Befehl für eine Verlängerung der Feuerpause gegeben. Daraufhin hatte Selenskyj eine zumindest begrenzte Waffenruhe in der Luft vorgeschlagen.
Kiew will russisches Verhalten spiegeln
Nun kündigte der ukrainische Präsident an, dass die Maßnahmen seines Landes symmetrisch bleiben würden: „Waffenruhe wird mit Waffenruhe beantwortet, und russische Angriffe werden mit unseren eigenen zur Verteidigung beantwortet“, sagte Selenskyj weiter. „Taten sprechen immer lauter als Worte.“
Kurz nach dem Ende der Oster-Feuerpause gab es in der Nacht auf Montag in weiten Teilen der Ukraine erneut Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe warnte unter anderem im grenznahen Gebiet Sumy sowie in Charkiw, Saporischschja, Donezk und Dnipro vor einer Gefahr durch feindliche Luftangriffe.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.