Signal-Skandal

Hegseth postete Angriffsplan auch im Familien-Chat

Außenpolitik
21.04.2025 09:35

Der Signal-Skandal in den USA ist um ein Kapitel reicher. Wieder im Fokus: Verteidigungsminister Pete Hegseth. Der ehemalige Moderator soll auch in einem Chat mit Familienmitgliedern Angriffspläne gepostet haben.

US-Verteidigungsminister Hegseth hat einem Zeitungsbericht zufolge Details des Angriffs auf die radikal-islamische Houthi-Miliz im März in einer weiteren Chatgruppe des Messenger-Dienstes Signal geteilt.

Zu dieser gehörten auch seine Frau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt, berichtete die „New York Times“ am Sonntag (Ortszeit). Hegseth teilte demnach angeblich dieselben Informationen des Angriffs, die im vergangenen Monat von „The Atlantic“ publik gemacht wurden.

Außerdem sollen die Nachrichten in der Chatgruppe Angaben über den Zeitplan der Luftangriffe enthalten haben, schrieb die US-Zeitung „The Times“ und berief sich auf vier mit der Nachrichtengruppe vertraute Quellen. Hegseths Frau Jennifer, eine ehemalige Produzentin von Fox News, hat laut Wall Street Journal auch an sensiblen Treffen mit ausländischen Militärs teilgenommen.

Trump-Regierung unter Druck
Der „Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg hatte im März berichtet, dass er – neben einigen der ranghöchsten Sicherheitsvertreter der US-Regierung – aus Versehen in eine Chatgruppe zu dem Angriff aufgenommen worden war. Seitdem steht die Regierung von Präsident Donald Trump unter Druck zu erklären, wie es dazu kommen konnte. Eine interne Untersuchung wurde eingeleitet, die zu der Suspendierung von drei Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums führte.

Am Sonntag äußerten sich Dan Caldwell, einst einer der ranghöchsten Berater von US-Verteidigungsminister Hegseth, Darin Selnick, der stellvertretende Stabschef des Ministers, und Colin Carroll, Stabschef des stellvertretenden Verteidigungsministers Stephen Feinberg, zum ersten Mal dazu. „Wir sind unglaublich enttäuscht über die Art und Weise, wie unser Dienst im Verteidigungsministerium beendet wurde“, schrieb Caldwell auf X.

Er fügte hinzu: „Man hat uns immer noch nicht gesagt, weswegen genau gegen uns ermittelt wurde, ob es immer noch eine aktive Untersuchung gibt oder ob es überhaupt eine echte Untersuchung der ‘Leaks‘ gab.“

Pentagon und Weißes Haus wehren sich
Laut Pentagon-Sprecher Sean Parnell hätten die Medien „die Beschwerden verärgerter ehemaliger Mitarbeiter enthusiastisch als einzige Quelle für ihren Artikel genutzt“. „Die Trump-hassenden Medien sind weiterhin besessen davon, jeden zu zerstören, der sich für Präsident Trumps Agenda einsetzt. ... Wir haben bereits so viel für die amerikanischen Soldaten erreicht und werden niemals nachgeben“, schrieb er auf X.

Die Sprecherin des Weißen Hauses Anna Kelly sagte: „Kürzlich entlassene ‘Leaker‘ verdrehen weiterhin die Wahrheit, um ihr angeschlagenes Ego zu beruhigen und die Agenda des Präsidenten zu untergraben.“

Demokrat Schumer fordert Entlassung Hegseths
Unterdessen forderte der Demokrat Chuck Schumer die Entlassung von Hegseth. „Wir erfahren immer wieder, wie Pete Hegseth Leben gefährdet“, schrieb der Minderheitsführer im Senat auf X. „Aber Trump ist immer noch zu schwach, ihn zu entlassen. Pete Hegseth muss entlassen werden.“

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