Der argentinische Fußball trauert um den legendären Torhüter Hugo Gatti. Der frühere Nationalspieler sei im Alter von 80 Jahren in Buenos Aires gestorben, teilten der argentinische Verband AFA und der südamerikanische Kontinentalverband CONMEBOL mit. Medienberichten zufolge hatte sich Gatti vor knapp zwei Monaten bei einem Sturz eine Hüftfraktur zugezogen und war ins Krankenhaus gekommen. Dort zog er sich eine Lungenentzündung zu und litt unter Nierenversagen.
Einer Mitteilung der städtischen Gesundheitsbehörde zufolge starb er an multiplem Organversagen. Während seiner 25 Jahre langen Karriere erhielt Gatti wegen seines Charismas und seines extrovertierten Spielstils den Spitznamen El Loco, der Verrückte, und erlangte Kultstatus. Er habe geglaubt, dass Fans, die ins Stadion gingen, mehr mitnehmen sollten als nur ein Ergebnis, schrieb die Zeitung „La Nación“ über ihn. Auch als Werbeträger war Gatti gefragt, er machte unter anderem Reklame für Gin.
Gatti absolvierte 765 Spiele in der ersten argentinischen Liga und ist der Profi mit den meisten Einsätzen. Mit den Boca Juniors gewann er zweimal die Copa Libertadores sowie 1977 den Weltpokal.
Nahm kein Blatt vor den Mund
„El Loco“ revolutionierte das Torhüter-Spiel, indem er häufig die Torlinie verließ und auch außerhalb des Strafraums „mitspielte“. Einige Male wurde Gatti sogar als Stürmer eingesetzt. Argentiniens ersten WM-Titel 1978 verpasste Gatti wegen einer Knieverletzung.
Bekannt war er auch dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nahm: 1980 bezeichnete er Argentiniens Fußball-Gott Diego Armando Maradona als „kleinen Dicken“. „Sein unverwechselbarer Stil überdauerte Generationen und machte ihn zu einem der besten Torhüter im argentinischen Fußball“, schrieb CONMEBOL zu seiner Würdigung.
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