Kondolenzbuch im Dom

Der Papst ist gestorben: Große Trauer in Kärnten

Kärnten
21.04.2025 11:48

Tausende Kärntner Katholiken trauern um Papst Franziskus, der am Ostermontag verstorben ist. Bischof Josef Marketz würdigte Franziskus als „wachsamen Menschenfreund und großes Vorbild für Kirche und Gesellschaft.“

Das Ableben des Papstes sorgt in Kärnten für große Trauer. „Mit seinen Enzykliken und vor allem auch seinen Reisen und Besuchen hat Franziskus, weit über die Kirche hinaus gewirkt und die Weltpolitik wie überhaupt die Welt mitgeprägt“, so Bischof Josef Marketz in einer ersten Reaktion zum Tod des Oberhauptes der Katholischen Kirche.

Beeindruckende Persönlichkeit
„Die persönlichen Begegnungen mit Papst Franziskus, dessen Genügsamkeit und der unkomplizierte Umgang mit den Menschen, den ich auch selbst in Rom erleben durfte, haben mich sehr beeindruckt“, erinnert sich Marketz. 

Vor allem Franziskus‘ umfassender Respekt vor der Schöpfung sowie dessen unermüdlicher Einsatz für eine lebendigere Kirche hätten sein Wirken auch in unseren Breiten nachhaltig geprägt. So bilde der Aufruf von Papst Franziskus „Mach den Raum deines Zeltes weit!“ und somit die Ermutigung, für alle Menschen Platz in der Kirche zu schaffen, auch den Schwerpunkt im synodalen Kirchenentwicklungsprozess der Diözese Gurk.

Bereits ab dem ersten Moment als Papst habe Franziskus „Demut, Bescheidenheit und eine herausragende spirituelle Kraft ausgestrahlt“, so der Kärntner Bischof. Sein Name sei Programm gewesen, „denn Franziskus hat gewusst, was es bedeutet, auf der Seite der Armen und mit den Armen zu leben.“

Als Zeichen der Trauer wird in den Kärntner Pfarren heute um 17 Uhr mit Glockenläuten des verstorbenen Papstes gedacht. In der Klagenfurter Domkirche wurde ein Kondolenzbuch aufgelegt. Der Dom ist heute, Ostermontag bis 20 Uhr und morgen Dienstag ab 7 Uhr wieder für Trauernde geöffnet. In den Gottesdiensten in den Kärntner Pfarren wird in den kommenden Tagen und insbesondere am Sonntag, 27. April, in besonderer Weise für den verstorbenen Papst gebetet werden.

Im Klagenfurter Dom liegt ein Kondolenzbuch auf (Bild: Dompfarre)
Im Klagenfurter Dom liegt ein Kondolenzbuch auf

Menschen als Hirten begleiten
Papst Franziskus habe immer wiederholt daran erinnert, dass Jesus an den Peripherien zu finden sei und darum die Kirche an die Ränder gehen müsse. Immer wieder habe Franziskus auch die Bischöfe „in beeindruckender Weise ermutigt, die Menschen als Hirten zu begleiten, die sozialen Lebenssituationen der Menschen vorurteilsfrei und aufmerksam wahrzunehmen und mit diesen Lebenssituationen wohlwollend und nicht verteilend umzugehen“. „Ich bin sehr dankbar für die vielen Impulse, die Papst Franziskus in seiner Amtszeit gesetzt hat“, so Marketz.

Landeschef Peter Kaiser traf Papst Franziskus im Vorjahr (Bild: Vatican Media)
Landeschef Peter Kaiser traf Papst Franziskus im Vorjahr

„Die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus erfüllt uns mit tiefer Trauer“, eröffnete Landeshauptmann Peter Kaiser sein Statement zum Ableben Franziskus auf der Plattform X. „Er war eine allseits respektierte und geschätzte moralische Instanz, ein Brückenbauer zwischen Kulturen, Religionen und sozialen Schichten. Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit, für die Schwächsten unserer Gesellschaft sowie sein unermüdliches Bemühen um Frieden und Dialog bleiben unvergessen“, so Kaiser weiter. Franziskus habe weit über die katholische Kirche hinaus gewirkt als Stimme des Gewissens in einer oft lauten Welt.

Eine Kärntner Delegation besuchte im Vorjahr den Pontifex. (Bild: Vatican Media)
Eine Kärntner Delegation besuchte im Vorjahr den Pontifex.

Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber bezeichnet Franziskus als ein Kirchenoberhaupt, das sich für die Schwächsten unserer Gesellschaft starkgemacht und die Kirche geöffnet hat. „Ich bin mir sicher, er hätte noch viel vorgehabt auf seinem Weg. Papst Franziskus wird uns mit seiner Bescheidenheit und seinem unermüdlichen Einsatz für Frieden in Erinnerung bleiben“, so Gruber. 

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Franziskus hat weit über die katholische Kirche hinaus gewirkt – als Stimme des Gewissens in einer oft lauten Welt

Landeshauptmann Peter Kaiser

Die Welt habe mit dem Tod von Papst Franziskus eine beeindruckende Persönlichkeit verloren, so Kärntens FP-Chef Erwin Angerer. Er würdigte Franziskus als „beeindruckende Persönlichkeit, die sich besonders für den Kampf gegen die Armut und für den Frieden eingesetzt hat.“ Angerer ergänzt: „Papst Franziskus hat sich vor allem für den Dialog und Frieden in der Welt stark gemacht! Sein Pontifikat war geprägt von einer tiefen Hinwendung zu den Armen und einem unermüdlichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Franziskus lebte Bescheidenheit vor, verzichtete auf viele päpstliche Privilegien und setzte sich für eine Kirche ein, die den Menschen nahe ist. Trotz Widerständen blieb Franziskus standhaft in seinem Bestreben, die Kirche transparenter und barmherziger zu gestalten.“

Herausragende Persönlichkeit
„Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die Welt einen besonderen Menschen, der sich stets für Frieden, soziale Gerechtigkeit und mehr Menschlichkeit eingesetzt hat“, zeigt sich Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer betroffen über das Ableben des Papstes, der aus der Sicht Köfers immer für mehr weltweiten und interreligiösen Dialog, Kommunikation und Kooperation gestanden hat. „Unabhängig davon, ob man selbst gläubig ist oder nicht, verlieren wir mit Papst Franziskus eine herausragende Persönlichkeit, die global gewirkt und viele gesellschaftliche Bereiche maßgeblich geprägt hat. Wir werden seine Errungenschaften und sein Wirken stets in würdevoller Erinnerung behalten“, so Köfer.

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