In den kommenden Wochen werden auch in Vorarlberg unzählige Rehe ihre Kitze werfen. Diese legen sie gerne im hohen Gras ab. Das kann schlimme Folgen haben, zumal auf landwirtschaftlichen Flächen die erste Mahd ansteht.
Getarnt durch ihre gefleckte Decke und ihre Geruchsneutralität, ist die Wiese für Kitze ein ideales Versteck vor Feinden. Ihr Verhalten ist dem angepasst: Bei Gefahr ducken sie sich und bleiben reglos liegen. Steht die Wiese allerdings zur Mahd an, kann diese Strategie verhängnisvoll enden. Die Vorarlberger Landwirte sind sich dieser Gefahr bewusst und unternehmen seit Jahren gemeinsam mit der hiesigen Jägerschaft verstärkte Anstrengungen, um die Kitze zu schützen.
Ein Gerät namens „Kitzretter“
Gute Erfahrungen hat man etwa mit dem „Kitzretter“ gemacht. Das ist ein Gerät, das auf einem Stock befestigt wird und regelmäßig Licht- und Tonsignale abgibt. Diese werden von den Rehen – aber auch von anderen Wildtieren – als unangenehm wahrgenommen. Mit der Folge, dass die Geißen ihre Kitze an einen anderen Ort bringen. Generell empfiehlt es sich für die Bauern, mit den örtlichen Jägern Kontakt aufzunehmen, zumal diese am besten wissen, wann die Kitze zur Welt kommen werden.
Drohen, Jagdhunde und „Vergrämungsmaßnahmen“
Teils werden von der Vorarlberger Jägerschaft sogar schon Drohnen eingesetzt, um nach Rehkitzen zu suchen. Sehr effizient ist es auch, mit Jagdhunden im Vorfeld die Wiesen abzugehen. Die Beobachtung der Flächen vor der Mahd macht ebenfalls Sinn: Sind am Abend bzw. in der Früh vermehrt Rehe zu sehen, ist besondere Vorsicht geboten.
Auch beim Mähen selbst kann man Maßnahmen zur Kitzrettung ergreifen: So empfiehlt die Vorarlberg Landwirtschaftskammer, die Flächen immer von innen nach außen zu mähen – das erhöht die Fluchtchancen. Ebenso bewährt hat sich ein Anmähen der Wiesen bereits am Vorabend, gewissermaßen als „Vergrämungsmaßnahme“.
Kitze niemals mit der bloßen Hand angreifen!
Eines ist ebenfalls wichtig: Entdeckt man ein im Gras kauerndes Kitz und will dieses retten, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der menschliche Geruch nicht übertragen wird, ansonsten nimmt die Geiß ihr Kitz nicht mehr an. Als die Kitze nicht mit der bloßen Hand angreifen, sondern am besten in ein dickes Grasbüschel wickeln!
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