Der Tod von Papst Franziskus bewegt auch die Oberösterreicher. Es gibt vor allem lobende Worte für die angstoßenen Reformen, seine Menschlichkeit und Barmherzigkeit. Und der Todestag, der Ostermontag, hat natürlich eine Bedeutung, die der Linzer Bischof formuliert.
„Persönlich bin ich dem Papst bei zwei Ad-limina-Besuchen begegnet und kurz auch bei mehreren Audienzen. Und jedes Mal hat er gesagt: ,Beten wir füreinander!‘ Das war ihm ganz wichtig“ – Der Tod von Papst Franziskus hat auch den Linzer Bischof Manfred Scheuer betroffen gemacht. Er ist sicher, dass der Pontifex zu Ostern „in die Auferstehung hineingestorben“ ist und dass der Weg, auf den er die Kirche brachte, „nicht mehr umkehrbar ist“.
Papst Franziskus hat die Kirche auf einen Weg gebracht, der nicht mehr umkehrbar ist.
Manfred Scheuer, Bischof von Linz
Wichtige Reformschritte
Damit sind Reformschritte gemeint, wie etwa der Kommunionsempfang für wiederverheiratete Geschiedene oder der Umgang mit Homosexuellen und die Ernennung von Frauen in höchste kirchliche – nicht sakramentale – Ämter. „Er war ein Ermutiger, hat zugemutet, und er war ein Mann der Überraschungen“, so der Mühlviertler Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich.
Ich war fünf Jahre in Rom tätig, habe den Papst oft persönlich erlebt. Er behandelte alle Menschen gleich, vom Präsidenten bis zum Obdachlosen.
Abt Bernhard Eckerstorfer, Abt des Stifts Kremsmünster
Rückkehr aus Rom
Der neue Abt des Stifts Kremsmünster, Bernhard Eckerstorfer, der kürzlich aus Rom zurückgekehrt war, wo er fünf Jahre wirkte und die päpstliche Universität geleitet hatte, ist Franziskus oft persönlich begegnet. „Auch wenn er altersbedingt oft müde war, ist sein Herz aufgegangen, wenn er mit Menschen, vor allem mit jungen Menschen zusammengekommen ist. Es war immer sehr beeindruckend, wie er auf die Leute zugegangen ist.“
Er war ein Papst auf Seiten der Armen, einer, der hinausging, einer, der sich um die Zukunft des Planeten sorgte.
Der Gmundener Michael Max ist Rektor des päpstlichen Instituts Santa Maria dell’Anima in Rom
„Zeit für die Anliegen der Menschen“
„Papst Franziskus habe ich als beeindruckende Persönlichkeit erlebt, die sich immer Zeit für die Anliegen der Menschen genommen hat“, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer, der bei der Friedenslichtübergabe den Papst getroffen hatte.
Wir werden erst im Nachhinein verstehen, was er eingebracht hat, mit der Weltsynode, mit dieser Kirche, die mit den Menschen vor Ort mitgeht.
Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion
Auch Kritiker loben Papst
Auch seitens der kritischen Kirchenreformbewegung, die auch in Linz aktiv ist, gibt es lobende Worte für die angestoßenen Reformen: „Kein anderer Papst hat die Finger so sehr in die Wunden des kirchlichen Lehramtes gelegt wie es Papst Franziskus getan hat.“
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