Balkonkraftwerke

Es boomt die „kleine Schwester“ der PV-Anlage

Oberösterreich
22.04.2025 07:00

Der Wegfall der Steuer-Förderung trifft auch die Balkonkraftwerke, also die unkomplizierten „kleinen Schwestern“ der genehmigungspflichtigen Photovoltaikanlagen. Doch die Preise purzeln kräftig, und die Anschaffung bleibt attraktiv. Dennoch wurde vorm Förderende am meisten gekauft – das belegen die Zahlen.

Sonnenenergie boomt – und zwar nicht nur im Großen, also mit Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern. Sondern auch im Kleinen: Immer mehr Oberösterreicher schrauben sich einzelne Solarmodule auf Balkon, Terrasse oder Fassade. Erst kürzlich ging bei uns das 11.111 dieser Balkonkraftwerke in Betrieb. Im März gab es einen Rekord an Neuanmeldungen.

Komplettsystem schon unter 500 Euro
Die Mini-Kraftwerke dürfen maximal 800 Watt erzeugen bzw. ans Hausnetz abgeben. Ihre „große Schwester“, eine PV-Anlage auf einem Dach, hat meist mindestens die fünffache Leistungsfähigkeit. Das Besondere an den kleinen Balkonkraftwerken: Man braucht für sie keine Genehmigung, sondern muss sie nur anmelden. Die Installation ist einfach, und ein Komplettset kostet oft kaum mehr als 500 Euro, die kleineren sind sogar darunter.

Noch nie so viele in einem Monat
Im heurigen März wurden bei der Netz Oberösterreich 828 Balkonkraftwerke neu angemeldet. So viele in einem Monat waren es noch nie. Generell zeigt die Tendenz klar nach oben. Im März 2024 – im Frühling sind die Mini-PV-Anlagen generell gefragter – gab es mit 466 Anmeldungen nur etwas mehr als halb so viele. „Jedes Balkonkraftwerk ist ein Schritt in Richtung mehr erneuerbarer Energie in den Haushalten“, sagt Netz Oberösterreich Geschäftsführer Manfred Hofer.

Fast sieben Mal mehr PV-Anlagen
Völlig autark ist man mit solch einer Mini-Anlage aber freilich lange nicht. „Die Energie sollte ausreichen, dass man Geräte, die den ganzen Tag laufen – wie Kühlschrank und Gefriertruhe – gut abdecken kann“, rechnet Netz Oberösterreich-Sprecher Wolfgang Denk vor. Im Winter, wenn sich die Sonne versteckt, „reicht es vielleicht nur mehr für den Fernseher im Standby“, sagt Denk. Nicht nur bei der Leistung, auch bei der Anzahl der Anlagen hinken die Balkonkraftwerke trotz des Booms ihren großen Geschwistern hinterher. Den 11.111 Mini-Kraftwerken stehen mehr als 75.000 große PV-Anlagen in Oberösterreich gegenüber.

Kommentar
Überfluss am Dach vermeiden

Auf sich selber schauen, ist bei der Planung der PV-Anlage keineswegs eine selbstsüchtige Haltung. Denn die Goldgräberstimmung fürs Einspeisen ist längst in Jammerklagen übergegangen, und wenn man sich die Pläne für die Zukunft ansieht, wird’s noch blöder.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Denn es ist angedacht, dass auch fürs Einspeisen Netzgebühr fällig ist, und mancherorts werden ganze PV-Analgen von der Ferne gedrosselt oder weggeschaltet, wenn zu viel Stromangebot besteht. Also genau schauen, wie viel Strom man braucht. Aus eigener Erfahrung: Ausgewogenheit klappt kaum. Im Sommer ist die Ausbeute zu hoch, im Winter zu gering.

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