Geld für Gläubiger

Für bis zu 500 Millionen €: KTM-Aktien als Pfand

Oberösterreich
23.04.2025 09:00

Für die 150 Millionen Euro, die ursprünglich durch die Ausgabe neuer Pierer-Mobility-AG-Aktien eingenommen werden sollten, wird an einem Plan B getüftelt – das gab die Muttergesellschaft von KTM am Dienstagabend bekannt. Doch wie will der Motorradhersteller eigentlich die zusätzlich benötigten 500 Millionen Euro aufstellen, um seine Schulden zu begleichen?

„Zur Finanzierung der Kassaquote und der weiteren Produktion benötigt die Gruppe frisches Kapital in Höhe von rund 800 Millionen Euro“, war in der Aussendung der Pierer Mobility AG zu lesen, die die Muttergesellschaft von KTM nur wenige Minuten nach dem Segen für den Sanierungsplan der drei in die Insolvenz geschlitterten Gesellschaften (KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH) verschickt hatte. Das war am 25. Februar.

In den letzten Wochen hat sich der Geldbedarf offenbar noch einmal nach oben revidiert – dieses Gefühl bekommt man jedenfalls, wenn man die von Pierer Mobility vorab veröffentlichten Dokumente zur außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag in Munderfing durchliest. Da wollte sich nämlich der Vorstand und Aufsichtsrat Schritte absegnen lassen, dank denen 850 Millionen Euro in die Kassa gespült werden.

200 Millionen Euro hat Bajaj schon zur Verfügung gestellt
Wollte! Denn Dienstagabend fielen gleich zwei Tagesordnungspunkte raus, weil man festgestellt hatte, dass die vom Vorstand und Aufsichtsrat der Pierer Mobility AG aufgestellten Pläne so nicht halten können. Bedeutet: Bei der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag in Munderfing kann nun weder über die Umwandlung des 200-Millionen-Euro-Darlehens des indischen Miteigentümers Bajaj in Eigenkapital abgestimmt werden, noch können die Aktionäre ihren Segen dazu geben, dass neue Aktien ausgegeben werden. Während die 200 Millionen Euro zumindest aber schon geflossen sind, braucht es jetzt für die 150 Millionen Euro, die durch die Ausgabe neuer Aktien aufgestellt werden sollten, dringend einen Plan B.

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Ich bin optimistisch, dass die 600 Millionen Euro fristgerecht kommen. Dafür gibt es auch die entsprechenden positiven Signale.

KTM-AG-Sanierungsverwalter Peter Vogl mit Blick auf den 23. Mai, der als Frist für die Überweisung der Sanierungsquote gilt

Allein für Quote an Gläubiger sind 548 Millionen Euro nötig
Bleibt außerdem noch der größte Brocken, den es zu finanzieren gilt: die 30-Prozent-Quote an die Gläubiger und die Kosten für das Sanierungsverfahren. Pierer Mobility rechnet allein für die Quote mit einem Bedarf von 548 Millionen Euro. Wie man das Geld in den nächsten Wochen aufstellen will? Im Ausmaß von bis zu 500 Millionen Euro sollen Aktien der KTM AG verpfändet werden, also Anteile an der wichtigsten Gesellschaft der Gruppe, zu der auch große Teile der Produktion gehören.

Wer dank dieser Sicherheiten dann die Überweisung tätigen wird, ist nach wie vor ein Geheimnis. Seit Mitte Dezember begleitet offiziell die Citibank den Investorenprozess der KTM-Gruppe. Es wird viel spekuliert, welche potenziellen Investoren überhaupt noch im Rennen sind. Mit dem Verweis auf Vertraulichkeit ist hier nichts Konkretes zu hören. Dafür ist nun klar, welche Sicherheiten man den Geldgebern bieten will.

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