Nonnen erinnern sich:

Nicht einmal der Papst „wird als Heiliger geboren“

Ausland
22.04.2025 07:38

Ein ungestümes Kind, das mit seinen Freunden gern im Hof Fußball spielte: Einen Tag nach dem Tod von Papst Franziskus erinnern sich Nonnen in der früheren Schule des Pontifex in Buenos Aires voller Wärme an den Argentinier. 

„Man sagt, er sei ziemlich schelmisch gewesen“, erzählt Nonne Teresa Rovira. Mit Blick auf seinen Werdegang vom Fußball spielenden Buben zum Oberhaupt der katholischen Kirche sagt sie: „Man wird nicht als Heiliger geboren, man wird zum Heiligen.“

Rovira arbeitet als Erzieherin im katholischen Kindergarten Nuestra Señora de las Misericordias, den auch Jorge Mario Bergoglio in den frühen 1940er-Jahren besuchte.

Jorge Mario Bergoglio auf einem undatierten Foto (Bild: AFP/Sergio Rubin/CLARIN)
Jorge Mario Bergoglio auf einem undatierten Foto

Rovira war damals zwar noch ein Kind, sie hat aber viele Geschichten von älteren Nonnen über den Buben gehört, der die katholische Schule besuchte und der später einmal einer der berühmtesten Männer der Welt werden sollte.

Über Jorge Bergoglio

Jorge Mario Bergoglio, der als Papst den Namen Franziskus annahm, kam 1936 in Flores zur Welt, einem Stadtteil der Mittelschicht im Zentrum der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Der Vater war Eisenbahner, die Mutter Hausfrau. 1958 schloss sich Franziskus mit Anfang 20 dem Jesuitenorden an, 1969 wurde er zum Priester geweiht. In Flores entdeckte Franziskus seine Liebe zu Gott, zu den Armen, zum Tango und zum Fußball.

Papst blieb Schule treu
Teresa Rovira zufolge blieb Franziskus seiner in Flores gelegenen Schule Misericordia auch treu, als er längst einen religiösen Weg eingeschlagen hatte. So hielt er in der kleinen Kapelle von Misericordia seine erste Messe als Priester – und auch eine seiner letzten, bevor er Argentinien im Jahr 2023 in Richtung Rom verließ.

Bevor er Erzbischof von Buenos Aires wurde, sei der damalige Vikar „an jedem 8. Oktober“, dem Jahrestag seiner Erstkommunion, „zur Messe in die Schule“ gekommen.

Mit den Nonnen Nudeln essen
Auch viel später, als Bergoglio längst Erzbischof war, besuchte er die Schule laut Rovira manchmal sonntags, um mit den Nonnen in der Küche Nudeln zu essen. Andere Male habe er sich in die Küche geschlichen, um mit der Köchin heimlich Tee zu trinken, erzählt Rovira. Bei der Gelegenheit habe er zu der Köchin gesagt: „Porota, sag den kleinen Nonnen nicht, dass ich schon da bin, lass uns erst einen Tee trinken, aber lass mich ihn zubereiten.“ So habe es ihr die Köchin berichtet.

Zitat Icon

Porota, sag den kleinen Nonnen nicht, dass ich schon da bin, lass uns erst einen Tee trinken, aber lass mich ihn zubereiten.

Jorge Mario Bergoglio

Papst war ziemlich stur
Bergoglio sei immer mit der Metro oder dem Bus von der Kathedrale an der zentralen Plaza de Mayo aus zur Schule gelangt – aus Sicht der Nonne ein Zeichen für seine „Sturheit“. „Obwohl er Probleme mit einem Knie hatte und manchmal humpelte, hätte er nie ein Taxi genommen“, sagt sie.

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