Nach einer neuen Attacke von Präsident Donald Trump auf Notenbankchef Jerome Powell schießt der Goldpreis in die Höhe. Die Aktienkurse mancher US-Firmen sinken dagegen – besonders bei Tesla ist der Absturz dramatisch. Ein Experte sieht gar „Alarmstufe-Rot“ bei Elon Musks Autokonzern.
Trump hatte abermals eine Zinssenkung gefordert und Powell am Montag als „Mr. Zu Spät“ sowie einen „großen Loser“ bezeichnet. Powell will die Zinsen wegen Inflationsrisiken nach Trumps Zoll-Rundumschlag vorerst nicht senken. Ökonomen warnen zugleich, dass eine Folge des Handelskonflikts ein langsameres Wirtschaftswachstum oder gar eine Rezession in den USA sein können. Niedrigere Zinsen könnten unterdessen die Inflation beschleunigen.
Goldpreis seit Ende März um knapp 12% gestiegen
Am Dienstag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) am frühen Vormittag erstmals in der Geschichte auf 3500 US-Dollar (3081 Euro). Das ist ein Plus von mehr als 2 Prozent im Vergleich zum Vorabend. Das Edelmetall wird in Krisenzeiten gern als sicherer Hafen angesteuert. Am Montag hatte der Goldpreis um knapp 3 Prozent zugelegt. Der Goldpreis hatte im April wegen der aggressiven US-Zollpolitik und der Furcht vor einer weltweiten Rezession seine vorher schon monatelang anhaltende Rally forciert. Seit Ende März legte der Goldpreis um fast 12 Prozent zu.
Trump behauptete, es gebe derzeit so gut wie keine Inflation und das Ausbleiben einer Zinssenkung könne die Wirtschaft abbremsen. Experten befürchten allerdings einen Inflationsschub, wenn Unternehmen die höheren Kosten durch Trumps Zölle an die Verbraucher weiterreichen sollten. Mit „Mr. Zu Spät“ spielte Trump unterdessen auf Kritik an, Powell habe beim Preisanstieg in der Corona-Pandemie zu lange mit Zinserhöhungen gewartet.
Trump bestreitet Inflation
Trump behauptete, es gebe derzeit so gut wie keine Inflation und das Ausbleiben einer Zinssenkung könne die Wirtschaft abbremsen. Experten befürchten allerdings einen Inflationsschub, wenn Unternehmen die höheren Kosten durch Trumps Zölle an die Verbraucher weiterreichen sollten. Mit „Mr. Zu Spät“ spielte Trump unterdessen auf Kritik an, Powell habe beim Preisanstieg in der Corona-Pandemie zu lange mit Zinserhöhungen gewartet.
Bereits am Freitag hatte Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett gesagt, der Präsident prüfe, ob er in der Lage sei, Powell zu entlassen. Die Sorge, dass der Präsident versuchen könnte, den Notenbankchef aus dem Amt zu drängen, befeuerte am Montag aufs Neue den Rückzug der Anleger aus dem US-Aktienmarkt.
Experte rät Musk Rückzug aus Politik
Tesla-Aktien verloren 5,8 Prozent. Der Elektroauto-Hersteller legt am Dienstag Quartalszahlen zum ersten Quartal vor – in dem die Auslieferungen um 13 Prozent fielen. Vom Analysten Dan Ives von Wedbush Securities, der sich lange sehr optimistisch über die Zukunft von Tesla äußerte, kamen am Wochenende mahnende Worte. Tesla stehe vor einem „Alarmstufe-Rot“-Moment. Firmenchef Elon Musk müsse seine Arbeit in der Trump-Regierung beenden und sich auf Tesla fokussieren, forderte Ives.
Nvidia verliert, Netflix überrascht positiv
Papiere des Chiphersteller Nvidia rutschen um weitere 4,5 Prozent ab. Bereits am Donnerstag hatten die Titel des KI-Überfliegers unter der Nachricht gelitten, dass die US-Regierung dem Chiphersteller auch den Verkauf der abgespeckten Chips mit der Bezeichnung H20 nach China untersagt. Netflix-Aktien gewannen hingegen 1,5 Prozent. Der Streaming-Anbieter hatte am Donnerstag nach Börsenschluss Anleger mit den Ergebnissen des abgelaufenen Quartals und den Erwartungen an das laufende Jahresviertel positiv überrascht.
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