Über Venenzugang
Mutter (26) soll Tochter Keime injiziert haben
Eine 26-jährige Mutter soll ihrer kleinen Tochter absichtlich Keime über einen Venenzugang zugeführt haben, um den Gesundheitszustand ihres Kindes zu verschlechtern. Sie steht nun vor Gericht. Die Anklage lautet auf Misshandlung Schutzbefohlener und gefährliche Körperverletzung.
Angaben zur Person und zur Sache wollte die Frau, die auf Krücken in den Verhandlungssaal des Landgerichts Heidelberg kam, zum Auftakt des Verfahrens nicht machen, wie ihr Verteidiger erklärte.
Persönlichkeitsstörung vermutet
Die Staatsanwaltschaft will eigenen Angaben nach die Unterbringung der Frau in die Psychiatrie beantragen, sie geht von einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung der Mutter aus. Außerdem soll die 26-Jährige unter einer Opioid-Abhängigkeit leiden.
Zahlreiche Behandlungen nötig
Das Kind bekam laut Anklage durch die injizierten Keime eine Infektion und musste zahlreiche Behandlungen über sich ergehen lassen, darunter eine Knochenmarkpunktion. Außerdem habe das kleine Mädchen unter hohem Fieber, erheblichem Unwohlsein und der Isolation in der Klinik gelitten.
Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom
Ein Sachverständiger vermutet zudem das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Eltern, die diese Störung haben, machen ihre Kinder absichtlich krank, um Anerkennung zu bekommen und sich selbst als aufopferungsvollen Menschen darzustellen.
Ziel der Mutter sei gewesen, den Gesundheitszustand des Kindes im Sommer 2023 weiter zu verschlechtern, sodass dessen Weiterbehandlung in einer Klinik erforderlich werde. Für bleibende Schäden gibt es laut einem Gerichtssprecher nach Aktenlage aktuell keine Hinweise.
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