Kardinäle treffen sich
Schönborn reist nach Rom, aber nur zur Beratung
Nach dem Tod von Papst Franziskus sind die ersten rund 60 Kardinäle der Weltkirche am Dienstag im Vatikan zusammengekommen. Der einzige österreichische Kardinal, der emeritierte Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn (80), wird am Freitag nach Rom reisen – er wird bei der Papst-Wahl nur eine beratende Funktion einnehmen.
Bei der etwa eineinhalbstündigen Begegnung am Dienstag – der ersten sogenannten Generalkongregation – trafen die Kardinäle mehrere wichtige Entscheidungen für die kommenden Tage. Demnach wird der Leichnam des Papstes Mittwochfrüh in den Petersdom überführt. Bald danach können Menschen von ihm Abschied nehmen. Die Beerdigung findet am Samstag auf dem Petersplatz statt.
Danach wird Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt. Aus dem insgesamt 252 Mitglieder umfassenden Kardinalskollegium nahmen an der ersten Generalkongregation großteils in Rom ansässige Kardinäle teil. Der einzige österreichische Kardinal, der emeritierte Wiener Erzbischof Schönborn, wird am Freitag nach Rom reisen, wie er der Nachrichtenagentur Kathpress am Dienstag bestätigte.
Wiener Kardinal bei Beratungen dabei
Schönborn wird am Samstag an der Trauerfeier und Beisetzung von Papst Franziskus teilnehmen. Im Vatikan ist er danach auch beim sogenannten „Vorkonklave“ dabei, bei dem alle Kardinäle über das Profil des künftigen Papstes beraten. Der Wiener Kardinal ist zwar nicht zur Teilnahme an der eigentlichen Papstwahl in der Sixtinischen Kapelle berechtigt, da er im Jänner die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten hat. An den Beratungen der Kardinäle vor dem Konklave dürfen aber alle Mitglieder des Kardinalskollegiums, also auch die Über-80-Jährigen, teilnehmen. Von den insgesamt 252 Kardinälen sind 135 unter 80 Jahren und demnach beim Konklave wahlberechtigt.
Bei der ersten Generalkongregation am Dienstag wurden auch die drei Assistenten des Kardinalkämmerers Kevin Farrell per Los bestimmt. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, unterstützen den „Camerlengo“ in den nächsten drei Tagen der ehemalige Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin – er hat seinen Posten wie alle Chefs der römischen Kurienbehörden mit dem Tod des Papstes verloren -, der polnische Kardinal Stanislaw Rylko und der italienische Kurienkardinal Fabio Baggio. Danach wird erneut unter den dann anwesenden Kardinälen gelost.
Auch wegen Veruntreuung verurteilter Kardinal bei Versammlung
Die nächste Versammlung der Kardinäle findet Mittwochnachmittag statt. Laut Vatikan sind zu diesen Treffen alle Kardinäle eingeladen. Dazu zählt auch der erstinstanzlich wegen Veruntreuung von Vatikangeldern zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilte Kardinal Angelo Becciu. Ob er lediglich an den Versammlungen teilnehmen wird oder auch seine Stimme bei der anstehenden Papstwahl abgeben darf, ist derzeit ungewiss. Im Jahr 2020 verlor er alle mit dem Kardinalsamt verbundenen Rechte, seinen Titel behielt er jedoch.
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