Die EU-Länder haben im vergangenen Jahr im Schnitt weniger Schulden gemacht als noch 2023 – in Österreich ist das Defizit allerdings gestiegen. Das Land liegt bei der Gesamtverschuldung deutlich über dem von der EU vorgesehenen Maximal-Schuldenstand.
Die durchschnittliche Neuverschuldung der EU-Staaten lag 2024 bei 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wie das EU-Statistikamt Eurostat mitteilte. Der Wert lag 0,3 Prozentpunkte unter dem von 2023. Das österreichische Defizit stieg auf 4,7 Prozent.
Damit lagen sowohl die durchschnittliche als auch die österreichische Neuverschuldung immer noch über der von der Europäischen Union festgelegten Höchstmarke von maximal drei Prozent.
Österreichs Verschuldung über Durchschnitt
Die durchschnittliche Gesamtverschuldung in der EU lag bei 81 Prozent des BIP. Für Österreich wurde ein Schuldenstand von 81,8 Prozent angegeben. Die EU-Regeln sehen eine maximale Gesamtverschuldung von 60 Prozent vor.
Hier sehen Sie den Budgetüberschuss bzw. das Defizit der EU-Länder im Vergleich:
Rumänien machte die meisten Schulden
Wie Eurostat mitteilte, machten Dänemark, Irland, Zypern, Griechenland, Luxemburg und Portugal 2024 keine neuen Schulden. Die höchsten Schuldenquoten wiesen Rumänien mit 9,3 Prozent, Polen mit 6,6 Prozent und Frankreich mit 5,8 Prozent vor.
Insgesamt betrug die Neuverschuldung in zwölf EU-Ländern mindestens drei Prozent. Deutschland blieb mit 2,8 Prozent unter der zulässigen Höchstmarke von 3 Prozent.
EU-Verfahren gegen mehrere Länder
Die EU hatte bereits im vergangenen Juni ein Defizitverfahren gegen Frankreich in die Wege geleitet, weil Paris gegen die Schuldenregeln verstößt. 2023 lag die Neuverschuldung Frankreichs bei 5,5 Prozent des BIP. Auch gegen Belgien, Italien, Ungarn, Malta, Polen und die Slowakei leitete die EU-Kommission Defizitverfahren ein.
Die EU-Finanzminister riefen diese Länder dazu auf, ihre Neuverschuldung wieder unter drei Prozent des BIP zu drücken und haben dafür unterschiedliche Zeitrahmen empfohlen. Die französische Regierung hat angekündigt, bis 2029 dieses Ziel erreichen zu wollen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.