Eine neue Umfrage zeigt, was die Bevölkerung wirklich von der Mindestsicherung hält. Nicht allen geht es nur ums Kürzen. Und für heftige, aber auch überraschende Reaktionen sorgte die „Krone“-Elefantenrunde bei unseren Lesern.
Es war eines der heiß umkämpften Themen der „Krone“-Elefantenrunde: die Wiener Mindestsicherung. Fakt ist: Die Ausgaben steigen immer mehr, die Bundeshauptstadt gibt mittlerweile mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr nur für die Sozialhilfe aus – bei einem Gesamtbudget von rund 20 Milliarden Euro pro Jahr. Auch als Vorbereitung für die Diskussionsrunde hat die „Krone“ beim Institut für Demoskopie und Datenanalyse von Christoph Haselmayer eine groß angelegte Meinungsumfrage mit 1000 Befragten zum Thema in Auftrag gegeben.
Umfrage im Auftrag der „Krone“
Die Ergebnisse überraschen, denn es sind längst nicht alle Wiener nur fürs blinde Kürzen der Mindestsicherung. Was die Umfrage gezeigt hat:
Wer sich in Wien unsicher fühlt – und wer nicht
Es war die erste Frage an die Spitzenkandidaten bei der Elefantenrunde: Gibt es Orte in Wien, an denen Sie sich unsicher fühlen und sie daher meiden? Keine Angst haben: Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (Neos), Judith Pühringer (Grüne). Ein mulmiges Gefühl haben: Dominik Nepp (FPÖ) und Karl Mahrer (ÖVP). Tatsächlich geht es einem Großteil der Bevölkerung wie den beiden. 62 Prozent der befragten Wiener meiden Orte, weil sie sich unsicher fühlen. Es war der Auftakt einer spannenden Diskussion – nachzusehen auf krone.at
Nicht nur im Studio wurde im Rahmen der Elefantenrunde mit den Spitzenkandidaten der Wien-Wahl heftig diskutiert. Auch die „Krone“-Leser ließen manche Themen nicht kalt. Kaum war die Elefantenrunde zur Wien-Wahl vorbei, liefen auch die digitalen Stammtische heiß – mit durchaus überraschenden Ansätzen. Die Sozialleistungen standen rasch im Zentrum der Diskussion. Doch nicht jeder verfiel in bloße Empörung. Einige Stimmen erinnerten daran, dass soziale Absicherung auch der Stabilität dient.
„Jeder möchte Lebensqualität“
„Armut fördert Kriminalität“, merkte ein Leser an und schlug damit die Brücke zwischen Sozialpolitik und Sicherheit. Einer brachte es auf den Punkt: „Jeder möchte Lebensqualität, Sicherheit und gute Schulen für seine Kinder – egal woher er kommt.“ Zwischen den Zeilen klang Verständnis an, dass viele Zuwanderer selbst nach Stabilität streben, aber die Rahmenbedingungen oft fehlen. Andere wiederum beklagten die enormen Ausgaben für Integration und Mindestsicherung.
Verkehr und Gesundheit als Nebenschauplätze
Auch die Themen wie Verkehr und Gesundheit sind den „Krone“-Lesern ein Anliegen. Während sich einige über überlastete Straßen und das Warten auf das Dauerprojekt Lobautunnel beklagten, gab es viel Lob für die Wiener Linien. „Man kann sagen, was man will – aber das Öffi-Netz ist top“, schrieb ein Leser.
Die Gesundheitsversorgung stand ebenfalls im Fokus – teils mit Skepsis, teils mit Anerkennung. „Ja, es gibt Probleme – aber in Wien bekommt man im Notfall Hilfe, und das nicht erst nach Wochen“, stellte ein Leser klar. Ein Leser fasste es besonders charmant zusammen: „Nicht perfekt, aber immer noch besser als anderswo – das ist halt Wien.“
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