Immer weniger Gynäkologen lassen sich in der Steiermark als Kassenärzte nieder. Die Leidtragenden sind Frauen, die sich Privatärzte nicht leisten können. Grüne, SPÖ und Neos fordern die Landesregierung nun zum Handeln auf.
Lange Wartezeiten für Patientinnen in Zusammenhang mit einem besorgniserregenden Ärztemangel sind auch in der Steiermark schon länger ein großes Problem. Im Moment spitzt sich der Engpass vor allem bei den Fachärzten im Gebiet der Frauenheilkunde zu.
Die Zahlen der steirischen Ärztekammer, die der „Krone“ vorliegen, geben Grund zu weiterer Sorge: Landesweit gibt es 52 gynäkologische Kassenordinationen, bereits neun davon sind nicht besetzt.
Neben den langen Wartezeiten führt diese Situation auch dazu, dass viele Ärzte zu wenig Zeit für Patientinnen haben und Frauen mitunter auch gar keinen Behandlungstermin bekommen. Die Leidtragenden sind vor allem jene Frauen, die sich einen Privatarzt nicht leisten können.
Politik fordert Veränderung
Das seit Jahren schwelende Problem sorgt nun endlich auch auf politischer Ebene für Diskussionen: So wollen etwa die steirischen Grünen durch einen Antrag im Landtag erreichen, dass die Primärversorgungseinheiten künftig auch Frauenärzte umfassen. Die Neos fordern, dass das Land Steiermark die Kosten eines Privatarztes übernimmt, wenn kein Kassenarzt verfügbar ist. Seitens der SPÖ pocht man auf Reformen im Medizinstudium, die Studenten in Zukunft an das öffentliche System anbinden sollen.
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