Medizinische Qualität versus Geduldsprobe: Wartezeiten für Mandeloperation gehen auch Pflegekräften an die Nieren. Mangel an HNO-Fachärzten soll Grund für diese Misere sein. Die NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) arbeite derzeit an einem landesweiten Konzept, betont Vorständin Elisabeth Bräutigam.
Mandeloperationen werden heute so gut wie nur noch an Hals-Nasen-Ohren-Abteilungen (HNO) durchgeführt. „Seitdem diese Eingriffe nicht mehr bei uns gemacht werden, haben sich die Wartezeiten von einigen Wochen auf bis zu eineinhalb Jahre erhöht“, schildert eine Pflegekraft aus dem Spital Gmünd, das – wie berichtet – in wenigen Jahren zugesperrt werden soll.
Die Person ist seit Jahren in diesem Bereich tätig und möchte unerkannt bleiben, weil der Arbeitsvertrag nicht gestattet, öffentlich über Probleme in der Gesundheitsversorgung zu sprechen.
Heute bis zu sechsfache Wartezeiten?
Die Wartezeiten auf der HNO-Abteilung in Krems lägen heute meist zwischen ein und eineinhalb Jahren, statt bei drei Monaten, wie das in Gmünd einst der Fall gewesen wäre, sagt die Pflegekraft. „Mandeloperationen sind aufgrund der postoperativen Versorgung, wie beispielsweise Nachblutungen, vor allem bei Kindern an den HNO-Abteilungen zu bündeln“, betont die Medizin-Vorständin der Landesgesundheitsagentur (LGA), Elisabeth Bräutigam.
„Dies entspricht auch den Empfehlungen des Gesundheitsplans, da eine Bündelung der Versorgung zur Qualitätssteigerung führt“, betont die LGA-Chefin gegenüber der „Krone“. Sie bestätigt eine durchschnittliche Wartezeit auf eine Mandel-OP von etwa einem Jahr in NÖ. „Die längeren Wartezeiten sind ein österreichweites Phänomen und dem hohen Bedarf sowie dem bundesweiten Personalmangel im HNO-Bereich geschuldet. Aktuell arbeiten wir intensiv an einem landesweiten Konzept, was die Mandel-OPs betrifft“, sagt Bräutigam.
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