Der Kampf um die Zukunft von KTM bleibt weiter eine Zitterpartie. Weil sich herausstellte, dass die von der Pierer Mobility AG erstellten Pläne so nicht halten werden, wurde drei Tage vor der außerordentlichen Hauptversammlung die Tagesordnung stark zusammengekürzt. Gravierende Folge: Für das Aufstellen von 150 Millionen Euro braucht der Motorradhersteller nun dringend einen Plan B.
Dienstagabend kurz vor 22 Uhr gab die Pierer Mobility AG bekannt, dass der Jahresabschluss weiter auf sich warten lassen muss, weil die sogenannte Fortführungsannahme noch nicht bestätigt werden kann. Das hängt wiederum damit zusammen, dass man hinter die Finanzierungszusagen der Investoren noch kein Erledigt-Hakerl machen konnte.
Für den Kampf um die Rettung der KTM-Gruppe hat aber etwas anderes weit mehr Folgen. Weil sich in den andauernden Finanzierungsgesprächen nämlich herauskristallisiert hat, dass die vom Vorstand um Gottfried Neumeister und vom Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorgeschlagenen Kapitalmaßnahmen nicht unter den vorgeschlagenen Bedingungen und innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens umgesetzt werden können, wurden drei Tage vor dem Termin mit den Aktionären gleich zwei Punkte aus der Tagesordnung gestrichen.
Zwei Tagesordnungspunkte fallen weg
Bei der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag kann nun weder über die Umwandlung des 200-Millionen-Euro-Darlehens von Bajaj in Eigenkapital abgestimmt werden, noch können die Aktionäre ihren Segen dazu geben, dass neue Aktien ausgegeben werden. Während die 200 Millionen Euro zumindest aber schon geflossen sind, braucht es jetzt für die 150 Millionen Euro, die durch die Ausgabe neuer Aktien aufgestellt werden sollten, dringend einen Plan B. Ein 500 Millionen Euro schweres Darlehen soll ja durch die Verpfändung von Aktien an der KTM AG zustande kommen – hierzu laufen bekanntlich die Investorengespräche.
Springt wieder Bajaj in die Bresche?
Die von Gottfried Neumeister geführte Pierer Mobility AG arbeitet nun intensiv gemeinsam mit Mehrheitseigentümer Pierer Bajaj an einer Lösung, um die notwendige Summe aufzustellen. Springt noch einmal Bajaj in die Bresche und pumpt noch mehr Geld in die Gesellschaft? Bis 23. Mai müssen rund 600 Millionen Euro am Konto von KTM-AG-Sanierungsverwalter Peter Vogl sein, damit dieser die 30-Prozent-Quote an die Gläubiger überweisen kann und die Kosten für das Sanierungsverfahren der drei Gesellschaften gedeckt sind.
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