„Den Schlüssel umdrehen und weiterziehen“ – diese abgewandelte Redewendung hat eine fahrende Minderheitengruppe zu Ostern offenbar etwas zu wörtlich genommen. Jedenfalls hat sie den Durchreiseplatz an der B 1 in Pichling nicht ohne Andenken für den Areal-Eigentümer und nachfolgende Camper verlassen.
Die fahrende Minderheitengruppe hatte bereits seit Mitte Jänner am Durchreiseplatz in Pichling Station gemacht, blieb mit ihren Wohnwägen wochenlang am Areal, das bekanntlich seit 2009 speziell für solche vorübergehenden Aufenthalte eingerichtet wurde – bis zum Ostersonntag. Da brach sie ihre Zelte ab und verließ das Gelände – allerdings nicht, ohne für ein gehöriges Maß an Verwunderung zu sorgen.
„Nur Wohnwaagen“
Denn zurück blieb nicht nur ein leerer Platz, sondern auch eine massive Kette mit Vorhängeschloss, mit der das Areal kurzerhand abgesperrt worden war. An der improvisierten Sperre: eine handgemachte Tafel mit der Aufschrift „Privat. Nur Wohnwaagen Sinti + Roma“. Das mutet einerseits etwas dreist an, weil das Areal der Linz AG gehört, andererseits auch sonderbar, weil die fahrende Minderheitengruppe drei Gespannen ihrer eigenen Leute, die am Platz verblieben waren, damit quasi – warum auch immer – die Ausfahrt versperrte.
„Die Kette wurde entfernt“
Die selbst ergriffene Maßnahme währte jedoch nicht lange: Die Linz AG-Verantwortlichen machten dem Spuk sogleich ein Ende, wie Sprecherin Susanne Gillhofer auf „Krone“-Anfrage wissen ließ: „Die Kette wurde umgehend von uns entfernt. Wir beobachten die Situation und werden die Absperrkette gegebenenfalls neuerlich entfernen.“
Sofern die Durchreisenden tatsächlich wiederkommen. Denn im Vorjahr hatte das Areal an der B 1 in Pichling bekanntlich sehr an Beliebtheit verloren, nachdem die Finanzpolizei immer wieder Kontrollen durchgeführt hatte.
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