Gewaltige Schlangen
„Krone“ in Rom: Tausende nehmen Abschied von Papst
Der frühe Römer sieht den Papst: Seit den frühen Morgenstunden bildeten sich gewaltige Schlangen im Petersdom, um 11 Uhr wurde die Aufbahrungshalle geöffnet. Die „Krone“ stand seit 7 Uhr selber mit an. Die Heilige Stadt rüstet sich unterdessen für den Ansturm Tausender Pilger zum Begräbnis am Samstag.
Kurz nach 7 Uhr hatte sich schon eine lange Schlange gebildet. An beiden Zugängen zum Petersplatz warten Tausende Gläubige geduldig auf Einlass. Die Stimmung schwankt zwischen aufgeregt und besinnlich. Jung steht neben Alt, Reich neben Arm, Großfamilien neben einzelnen Gläubigen. Es ist ein babylonisches Sprachenmeer: Spanisch, Englisch, Italienisch, Deutsch, afrikanische Dialekte. Manche scherzen laut, andere sind tief in Gedanken versunken.
Security Checks sind flott und effektiv. Wer Wasser mit sich hat, muss vor den Augen der Polizisten einen Schluck trinken, um zu beweisen, dass es sich nicht um eine gefährliche Flüssigkeit handelt. Seit 11 Uhr konnten die Gläubigen in der Aufbahrungshalle Abschied nehmen können.
Am Mittwochvormittag wurde der Leichnam von Papst Franziskus, begleitet von Dutzenden von Kardinälen und Schweizergardisten und untermalt vom Läuten der Totenglocke des Petersdoms, aus der päpstlichen Residenz Santa Marta zur Basilika getragen. Bis Freitag wird der Papst, auf eigenen Wunsch im geschlossenen Sarg, aufgebahrt.
Rom rüstet sich für Begräbnis am Samstag
Bei all dem Ansturm ist das noch nicht einmal ein Bruchteil davon, was sich beim eigentlichen Begräbnis am Samstag abspielen wird: Neben Hunderttausenden Pilgern werden auch Hunderte Staats- und Regierungschefs teilnehmen.
Der Minister für Zivilschutz, Nello Musumeci, erklärte, es sei noch nicht abschätzbar, wie viele Personen zur Trauerzeremonie für den Papst nach Rom reisen werden. Als Vorbild soll die Trauerzeremonie für Johannes Paul II. im April 2005 dienen, an der über eine Million Menschen teilnahmen.
Entlang der Via della Conciliazione, der großen Achse, die zum Petersplatz führt, auf der Piazza Pia und der Piazza Risorgimento werden Großbildschirme aufgestellt, auf denen die Pilger die Trauerzeremonie verfolgen können.
Der öffentliche Verkehr soll verstärkt werden. Freiwillige sollen Pilger, die zum Petersplatz wollen, unterstützen.
Seine letzte Ruhe wird Franziskus am Samstag nicht im Petersdom finden – der wichtigsten Kirche der Christenheit -, sondern in der deutlich kleineren Marienkirche Santa Maria Maggiore in der Nähe des Hauptbahnhofs von Rom. Das war sein ausdrücklicher Wunsch.
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