Gruppe wächst zusammen

Nach Pleiten stellen IT-Firmen von KTM Betrieb ein

Oberösterreich
23.04.2025 19:17

Es war ein Dominoeffekt: Eineinhalb Monate nach der Insolvenz der drei KTM-Gesellschaften wurden auch zwei im Dienst des Motorradherstellers stehende IT-Firmen zu Sanierungsfällen. Für die operativen Betriebe der Avocodo GmbH und der Pierer E-Commerce GmbH kam in weiterer Folge das Aus. KTM nutzt die Situation, um Strukturen zu verschlanken. Das hilft, um Kosten zu sparen.

Der erste Arbeitstag nach Ostern stand bei der KTM-Gruppe ganz im Zeichen des Umbruchs: Abends gab die Pierer Mobility AG bekannt, dass die Tagesordnung der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag in Munderfing halbiert wird. Weder die Umwandlung der 200-Millionen-Euro-Darlehens von Bajaj in Eigenkapital steht vorerst auf der Agenda, noch der Beschluss, dass neue Pierer-Mobility-Aktien im Gegenwert von 150 Millionen Euro an bestehende Aktionäre ausgegeben werden sollen. Das gab man im Zuge einer Ad-hoc-Meldung bekannt, mit der der Kapitalmarkt informiert wurde.

Avocodo-Schließung am Dienstag abgesegnet
Mehr still und leise passierte am selben Tag im Umfeld von KTM auch etwas anderes. So wurde am Dienstag die Schließung der Avocodo GmbH am Landesgericht in Linz abgesegnet. Das IT-Unternehmen aus der Landeshauptstadt, seit Ende 2018 Teil der Firmengruppe des Motorradherstellers, soll zwar nach wie vor saniert werden, die Mitarbeiter ziehen aber weiter. „99% der Mitarbeitenden der Avocodo GmbH wird ein Arbeitsplatz ihrer Qualifikation entsprechend in der Unternehmensgruppe angeboten“, lässt die Pierer Mobility wissen.

Avocodo und Pierer E-Commerce waren seit 7. Jänner insolvent
Ebenso wie bei der schon seit Ende März geschlossenen Pierer E-Commerce GmbH in Munderfing, die wie Avocodo am 7. Jänner offiziell zum Sanierungsfall geworden ist, werden die Aufgaben nun quasi von KTM übernommen. Kräfte bündeln, Synergien bilden, Kosten senken, heißen hier die Schlagworte. Für die Pierer-E-Commerce-Beschäftigten gab’s ebenfalls ein Übernahmeangebot. Wie viele das angenommen haben, dazu hüllt sich der Konzern in Schweigen. Avocodo zählte Anfang März noch 86 Mitarbeiter, die Pierer E-Commerce 25.

Schon bei der außerordentlichen Hauptversammlung Ende Jänner hatte Pierer-Mobility- und KTM-Vorstandschef Gottfried Neumeister davon gesprochen, die Strukturen in der Zukunft vereinfachen zu wollen. Dieser Prozess ist voll angelaufen und mit der Schließung der beiden IT-Firmen wird das auch sichtbar gemacht.

Sanierungsverwalter ortet „positive Signale“
Hinter verschlossenen Türen laufen dagegen weiterhin die Verhandlungen mit potenziellen Investoren, die es dazu braucht, um die rund 600 Millionen Euro für die 30-Prozent-Quote an die Gläubiger und die Kosten für das Sanierungsverfahren zu stemmen.

Auch wenn das Rumoren seit Dienstagabend wieder größer wird, betont Pierer Mobility, dass „der Vorstand derzeit nicht von einem Scheitern des Investorenprozesses ausgeht“. Auch Sanierungsverwalter Peter Vogl spricht von „entsprechenden positiven Signalen“, „dass die 600 Millionen Euro fristgerecht kommen“. Bis 23. Mai muss der Betrag am Konto von Vogl eingelangt sein.

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