Die Vorarlberger Industriellenvereinigung fordert von der Landesregierung ein klares Bekenntnis zum Mercosur-Abkommen. Nur so könne der Standort tatsächlich gestärkt werden.
Am Dienstag haben sich Landeshauptmann Wallner und Landesrat Christian Gantner (beide ÖVP) im Zuge des Pressefoyers durchaus kritisch zum anvisierten Handelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten geäußert, insbesondere für die heimischen Landwirte befürchten sie negative Folgen.
Bei der Industriellenvereinigung Vorarlberg (IVV) hat man mit dieser Form der skeptischen Zurückhaltung keine Gaudi: „Wir befinden uns in einer wirtschaftspolitischen Dauerkrise – jetzt braucht es in der Welthandelspolitik neue Partnerschaften und keine Ausflüchte“, schimpft IV-Präsident Elmar Hartmann. Zusatz: „Österreich braucht neue Absatzmärkte – wirtschaftliche Stärke entsteht durch Märkte, nicht durch Mauern.“
In einer Welt, die von Handelskonflikten geprägt ist, wäre es fahrlässig, wenn wir neue Partner- schaften aus ideologischen Gründen ausbremsen.
Elmar Hartmann, IV-Präsident
„Wirtschaftspolitische Schieflage“Hartmann appelliert an die Vorarlberger Landesregierung, den Abschluss von Handelsabkommen auf allen Ebenen zu unterstützen, zumal die wirtschaftliche gegenwärtige Lage sehr herausfordernd sei. Laut aktuellem IWF-Ausblick werde Österreich 2025 als einziges Industrieland weltweit in die Rezession rutschen: „Das ist keine Wetterkapriole, sondern eine wirtschaftspolitische Schieflage“, warnt der IVV-Boss.
„Abstriche billigend in Kauf nehmen“
Das geplante Abkommen mit den Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) wäre ein entscheidender Impuls für die heimische Industrie: „In einer Welt, die zunehmend von Handelskonflikten geprägt ist, wäre es fahrlässig, wenn wir neue Partnerschaften aus ideologischen Gründen ausbremsen. Wer diese Chancen ignoriert, nimmt Wohlstandseinbußen billigend in Kauf“, stellt Hartmann klar. „Wir erwarten uns, dass nicht Partikularinteressen über das Wohl des Standorts gestellt werden. Die Industrie ist bereit, in Nachhaltigkeit zu investieren – aber wirtschaftspolitische Vernunft darf kein Randthema sein.“
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