Surprise, surprise: Skrillex ist pünktlich zum 1. April mit einem neuen Album zurück. Was wie ein Scherz klingt – „F*CK U SKRILLEX YOU THINK UR ANDY WARHOL BUT UR NOT!! <3*“ – ist echt. 34 Tracks voller Rave-Flashbacks, Hardcore-Techno und der Frage: Was hat Andy Warhol damit zu tun? Wir nahmen das Überraschungsalbum genauer unter die Lupe ...
Nein, nein, das war garantiert kein Aprilscherz, als Sonny John Moore alias Skrillex am 1. April ein Überraschungsalbum mit dem Titel „F*CK U SKRILLEX YOU THINK UR ANDY WARHOL BUT UR NOT!! <3*“ veröffentlichte.
Der US-Amerikaner ist quasi der Babo im Bereich Dubstep – und das schon seit Jahren. In Zeiten von Myspace, CDs und Co. hatte Skrillex bereits Clubauftritte in L.A. und tourte später mit diversen Bands durch die Staaten.
Sein unverwechselbarer Sound – eine wilde Mischung aus aggressiven Drops, glitchy Effekten und brachialem Bass – machte ihn zur Ikone der elektronischen Musikszene. Mit Tracks wie „Scary Monsters And Nice Sprites“ oder „Ragga Bomb“ setzte er Maßstäbe und prägte eine ganze Generation von Raverinnen. Doch auch abseits der Festivalbühnen blieb Skrillex kreativ: Er kollaborierte mit Künstlerinnen aus Hip-Hop, Pop und sogar K-Pop, produzierte Grammy-prämierte Hits für Stars wie Justin Bieber und bewies immer wieder, dass er musikalisch in keine Schublade passt.
Press Play
Dass er 2025 plötzlich mit so einem provokanten Albumtitel auftaucht, wirkt fast wie ein Seitenhieb gegen alle, die ihn längst als „Sellout“ oder reine Kunstfigur abgestempelt haben. Doch was steckt hinter dem Titel? Provokation, um der Provokation willen – oder ein cleveres Statement gegen den Kulturzirkus?
Na gut, Press Play and enjoy – oder so. Jedenfalls: Sobald der erste Track startet, meldet sich DJ Smokey zu Wort und empfiehlt, das Album unbedingt in einem Rutsch zu hören. Danach ertönt ein kurzes „Skrillex is Dead“, bevor es mit „Spitfire“ (zusammen mit Hawaii Slim) direkt zur Sache geht.
Und was soll man sagen? Wo ist die nächste Raveparty?! Genau dieses Gefühl kommt sofort auf - lauter Bass, Scratches, Loveparade-Vibes pur.
Und genauso zieht sich das auch durch die restlichen 34 Tracks – irgendwo zwischen Hardcore-Techno und After-Hour-Flashbacks. Ich stelle mir das so vor: ein dunkler Club, natürlich mit Sonnenbrille, weil man vorher ’ne Line gezogen hat, und ein Corona-Bier in der Hand, damit man irgendwann wieder runterkommt.
Diese Art von Musik funktioniert vermutlich nur so – denn wer das Album bei Tageslicht im Auto hört, mit offenen Fenstern, riskiert fast schon einen Polizeieinsatz. Man wirkt dabei nicht nur, als wäre man auf Drogen, sondern auch, als säße man geistig längst in irgendeinem düsteren Kellerclub.
April, April, Skrillex macht, was er will
Warum Skrillex ohne Ankündigung ausgerechnet am 1. April ein Album droppt, bleibt unklar. Im Sound lassen sich ein paar Hinweise darauf finden. Etwa der Wunsch, sich vom Label Atlantic Records zu lösen, wie er schon vor ein paar Monaten ankündigte. Um Minute 31:45 sagt eine Stimme: „This beat drop has been seized by Atlantic Records and has been replaced with silence.“ Danach: kurz Stille, Nachtgeräusche – dann geht’s weiter mit der „duz duz“-Musik.
Dieses Album ist garantiert kein klassisches Release – es ist ein Erlebnis. Man muss es einfach von Anfang bis Ende durchhören, um das Rave-Feeling und die Trance-Energie richtig zu begreifen.
Eine Collage aus rohen Ideen, vergessenen Banger-Skizzen und überarbeiteten Fan-Favoriten, von denen manche über zehn Jahre alt sind.
Kollabos mit Nakeesha, Druids, Jónsi und Co. geben dem Ganzen den letzten Kick. Als würden sie sagen: „Wir stehen hinter dir, egal wohin du gehst.“
Was es mit dem Andy-Warhol-Teil auf sich hat, bleibt nebulös. Ob’s eine Spitze gegen den Künstler ist oder eher ein interner Fan-Joke – keine Ahnung. Aber „You Think You Are Andy Warhol!! <3” klingt schon so, als hätte er ein paar Themen zu klären.
Fazit:
Es ist „Hyper Hyper“, wie Scooter sagen würde. Trance, Chaos, Dauer-Flash. Und ja, es klingt, als sei man konstant auf irgendwas unterwegs. Aber – und das große Aber – es ist Skrillex. Der Typ, der sich mit jedem Release neu erfindet.
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