Vor allem Männer

Nur jeder Dritte befürwortet Wehrdienst für Frauen

Eine Soldatin in der Ukraine

(Bild: AFP/Tetiana Dzhafarova)

Nur ungefähr jede dritte Person (34) spricht sich in einer Gallup-Umfrage für den Wehrdienst für Frauen aus. Bei den weiblichen Befragten ist es nur jede Fünfte, bei den Männern fast die Hälfte (49 Prozent). Höher ist die Zustimmmung zur allgemeinen Wehrpflicht, die sieben von zehn Befragten beibehalten wollen.

Dabei zeigen sich Unterschiede nach dem Alter: Für ein Beibehalten der Wehrpflicht sind vor allem über 50-Jährige (79 Prozent). In der Altersgruppe bis 30 Jahre sprechen sich ungefähr sechs von zehn Befragten (59 Prozent) für die allgemeine Wehrpflicht aus. Ausgeweitet werden soll diese laut den jungen Befragten tendenziell aber nicht. Gleiches gilt für den Zivildienst.

Insgesamt ist hingegen mehr als jede zweite Person (51 Prozent) für einen längeren Grundwehrdienst als sechs Monate, ein längerer Zivildienst ist nicht mehrheitsfähig (43 Prozent).

Unterschied nach Wahlverhalten
Bei der Wehrpflicht für Frauen gibt es nicht nur je nach dem Geschlecht Unterschiede, sondern auch je nach dem Wahlverhalten. So sind sowohl Männer (49 Prozent) als auch Wählerinnen und Wähler der Grünen (52 Prozent) sowie der NEOS (48 Prozent) für diese Idee.

Ältere Bevölkerungsgruppen, die sich an Bedrohungen wie den Kalten Krieg oder die Jugoslawienkriege erinnern, hätten einen stärkeren Bezug zur Wehrpflicht als jüngere, sagte die Leiterin des Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz. „Die Wehrpflicht ist der Grundpfeiler unseres Bundesheeres und somit das Fundament unserer aller Sicherheit“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Es lohne sich, „die umfassende Landesverteidigung wiederzubeleben“.

Für die Umfrage wurden Anfang April 1000 Personen befragt, die repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren sind.