Immer mehr Menschen in Österreich entscheiden sich, nach ihrem Tod Gutes zu tun: Testamentsspenden haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. 2024 wurden bereits mehr als 115 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke vererbt – Tendenz weiter steigend.
Mehr als jeder zehnte Euro des Gesamtspendenaufkommens in Österreich stammt aus einem Vermächtnis, teilte der Fundraising Verband Austria am Mittwoch in einer Aussendung mit. 2024 waren es laut einer Hochrechnung über 115 Millionen Euro. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die Testamentsspenden damit verdoppelt. Zwecke im Letzten Willen zu verankern liege international im Trend. Gründe seien der Wunsch, nach dem Tod Gutes zu bewirken, und der demografische Wandel.
Interesse bei kinderlosen Personen groß
Tendenziell gibt es mehr Personen ohne Kinder, die sich die Frage stellen, was nach dem Tod mit ihrem Vermögen passieren soll, so Markus Aichelburg, Leiter der vom Fundraising Verband Austria ins Leben gerufenen Initiative „Vergissmeinnicht“. „Immer mehr entscheiden sich dafür, neben Verwandten und Nahestehenden einen Teil an gemeinnützige Einrichtungen zu vererben.“
In rund 2.000 Vermächtnissen pro Jahr seien Vereine als Erben oder Vermächtnisnehmer eingesetzt, das Interesse daran wachse kontinuierlich. 18 Prozent könnten sich demnach gut vorstellen, ihre gesamte Erbschaft einmal gemeinnützigen Anliegen zu widmen. Besonders groß sei das Interesse unter kinderlosen Personen. Rund ein Drittel von ihnen kann sich eine Testamentsspende gut vorstellen.
Immer mehr entscheiden sich dafür, neben Verwandten und Nahestehenden einen Teil an gemeinnützige Einrichtungen zu vererben.
Markus Aichelburg, Leiter der vom Fundraising Verband Austria
Tierschutz wird besonders bedacht
Testamentspenderinnen und -spender vererben in Österreich tendenziell moderate Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Besonders gerne werde der Tierschutz bedacht, gefolgt von den Bereichen Gesundheit, Pflege und Soziales sowie Hilfe für Kinder und Jugendliche. Der Informationsbedarf sei beim Thema Erben groß: 30 Prozent der Personen über 40 hätten bereits ein Testament gemacht. Die Hälfte bezeichne sich als wenig bis gar nicht über das Erbrecht informiert.
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