Neue Büros im Rathaus

Der Stadtvize wechselt zum Parteichef ins Land

Kärnten
23.04.2025 18:45

Dass Alexander Kastner bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 29. April in Klagenfurt für Patrick Jonke (Liste Scheider) Platz machen muss, versteht bei den Problemen der Stadt keiner. Was Kastner zukünftig machen wird, weiß er schon. Und für Jonkes Büro soll das Rathaus neu gestaltet werden.

Die Stadt Klagenfurt muss ihr Budget derzeit mit 41,8 Millionen Euro an inneren Krediten abdecken. Geht es so weiter, steigt die Zahl bis Jahresende auf 90 Millionen Euro an. Dass mit Alexander Kastner (Team Kärnten) am 29. April nun ein engagierter und gut ausgebildeter Politiker als Vizebürgermeister gehen muss, sorgt nicht nur im Rathaus für Kopfschütteln. Patrick Jonke von der Liste Scheider nimmt seinen Platz ein.

Da waren Alexander Kastner und Patrick Jonke noch Freunde. (Bild: Krone Archiv)
Da waren Alexander Kastner und Patrick Jonke noch Freunde.
Christian Scheider soll Gerhard Köfer eine Pönale zahlen. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Christian Scheider soll Gerhard Köfer eine Pönale zahlen.
Für Alexander Kastner ist sein Abschuss Mobbing einer Partei. (Bild: Alexander Kastner)
Für Alexander Kastner ist sein Abschuss Mobbing einer Partei.

 „Man wollte mich massiv zurückdrängen, schon im November ging es los“, sagt Kastner. „Für mich ist der Abschuss nach einem Jahr Amtszeit Mobbing in der Partei. Beim Bundesheer war ich als Lehroffizier auf derartige Fälle spezialisiert.“ Vielleicht geht er auch vor Gericht dagegen vor.

Kastner gehört nach wie vor dem Team Kärnten an, darum übersiedelt er nach seinem „Rauswurf“ im Rathaus auch zu Parteichef Gerhard Köfer. „Ich werde künftig im Landtag arbeiten. Ich bin im Büro tätig. Wir haben viel zu tun.“ Bei der nächsten Gemeinderatswahl in Klagenfurt tritt auch das Team Kärnten an. „Ob ich Spitzenkandidat bin, wird sich weisen.“ 

Pönale von 60.000 Euro
Scheider soll Köfer eine Pönale zahlen. Die beiden hatten nach der letzten Wahl angeblich vor einem Notar ausgemacht, dass Köfer und dem Team Kärnten der zweite Listenplatz in Klagenfurt nach einem Reißverschlusssystem zusteht. Jonke kommt aber von der Liste Scheider. Dafür wurden angeblich 60.000 Euro Pönale fixiert, die die Liste Scheider jetzt zahlen soll.

Jonke bleibt auch als „Vize“ im zweiten Stock
Jonke zieht nicht in Kastners Büro, sondern will bei Bürgermeister Christian Scheider im 2. Stock bleiben. Dafür muss das Präsidium die Zimmer leeren. Eine schalldichte Türe muss dafür durchtrennt werden. Das kostet Geld. Das Präsidium soll dann in das ehemalige Büro von Kastner ziehen. Das ist für viele das Schönste im Rathaus.  Noch gibt es Gespräche.

300 Personen zuviel im Rathaus
Die Stadt braucht in den nächsten Jahren viele Millionen Euro. Trotz zwölfstündiger Beratung mit den Abteilungsleitern wurde bei der Budgetklausur der Stadt im Lakeside Park kein Weg gefunden, die fehlenden 15 Millionen Euro für ein Budget 2025 abzudecken. Der Personalstand im Rathaus muss, wie von der SP gefordert, in den nächsten Jahren um 300 Personen reduziert werden! Pensionen sollen schmackhaft gemacht werden. Von Land und Bund gibt es für Klagenfurt jedenfalls keine Hilfe mehr.

Verkauf vom Schweizerhaus und Lido?
Beim Hallenbad (das sich die Stadt um 77 Millionen Euro nicht leisten kann) erfuhren die Teilnehmer der Budget-Klausur, dass der jährliche Abgang nicht 800.000 Euro, sondern sogar bis zu drei Millionen Euro betragen würde. Auch das grüne KEBIB-Projekt, das zumindest 143 Millionen Euro kostet, ist finanziell nicht leistbar. Experten zweifeln schon, ob ein Budget wirklich bis Juni umgesetzt werden kann, es soll eher August werden. Sonst helfen der Stadt nur noch weitere Grundstücksverkäufe wie das Areal mit dem Schweizerhaus oder dem Lido im Strandbad.

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