Zweijährige Odyssee

Nach der Trennung wurde Kredit zur Kostenfalle

Niederösterreich
24.04.2025 16:00

Die Schuldnerentlassung nach der Trennung von seiner Lebensgefährtin wurde für einen Industrieviertler zur Odyssee. Nach zwei Jahren zahlt er nun sogar doppelte Raten.

Der Traum vom Eigenheim wurde für einen Niederösterreicher – zumindest finanziell – zum Albtraum. Nach der Trennung von seiner Lebensgefährtin hatte der Häuslbauer sich entschlossen, den Kredit selbst zu stemmen. Doch die Schuldnerentlassung der Ex-Partnerin sollte sich für die Bank99 als Hürde erweisen. Rund zwei Jahre später ist die Frau noch immer nicht aus dem Kredit genommen worden, er läuft damit immer noch nicht alleine auf seinen Namen. „Das ist ein Schritt, der bei verheirateten Paaren im Zuge einer Trennung gesetzlich dargestellt werden muss. Bei einer Trennung nicht-verheirateter Paare ist es anscheinend ein Ding der Unmöglichkeit“, versteht der Industrieviertler nicht, warum es hier nicht klappt. Auch eine bankinterne Umschuldung sei nicht möglich. 

Mehrfach vertröstet
Anfangs sei er vertröstet worden, dass die Bank gerade dabei wäre, die Schuldnerentlassung intern darstellbar zu machen. „Monate später konnten sie das Problem immer noch nicht lösen.“ Nach zwei Jahren sah er sich gezwungen, eine neue Bank zu suchen, um den Kredit dort weiterlaufen zu lassen. „Das war unter anderem wegen Notarkosten, Grunderwerbssteuer und Grundbucheintragung mit erheblichen Mehrkosten verbunden“, beklagt der Kreditnehmer, der endlich Klarheit haben möchte: „Damit ich auch rechtlich abgesichert bin.“

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Der Kreditnehmer

„Kurz vor dem finanziellen Ruin“
Seit Februar zahlt er nun monatlich zwei Raten. Zuletzt wurde ihm von der Bank99 versichert, dass nur mehr die Löschungserklärung an den Notar geschickt werden müsse, um die Umschuldung an die neue Bank abzugeben. „Doch sie kam nie an. Und erreichen konnte ich dort auch niemanden. Es gibt keinen Ansprechpartner, nur eine E-Mail-Adresse“, ärgert sich der Mann, der aufgrund der Umstände kurz vor dem finanziellen Ruin stehe.

Kein Anspruch, keine Vereinbarung
Seitens der Bank99 bestätigt man, dass man eine Schuldnerentlassung „prozesstechnisch noch nicht anbieten kann. Wir bedauern das und hoffen, die Umsetzung bald abzuschließen“, so ein Sprecher. Einen gesetzlichen Anspruch gebe es aber ohnehin nicht, betont er. Zudem habe es auch keine vertragliche Vereinbarung gegeben. Die Löschungserklärung sei nach erfolgter Beschwerde jedoch diesen Monat noch einmal versendet worden, beteuert der Banksprecher.

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