Neue Hotline

Zu viel Alkohol: Hilfe am Weg aus der Abhängigkeit

Tirol
24.04.2025 12:00

30.000 Tirolerinnen und Tiroler sind alkoholkrank, noch einmal 60.000 gelten als suchtgefährdet. Doch wo Hilfe finden? Ein Pilotprojekt in Schwaz vernetzt alle Angebote. Eine Ausweitung auf ganz Tirol ist Ziel. 

Ein paar Stamperln Schnaps beim Volksfest, das obligatorische Glas Wein oder Bier zum Essen, ein Cocktail an der Bar – Alkohol spielt als Genussmittel in unserer Gesellschaft eine große Rolle. Doch für viele ist es schwierig, die Grenze zum Suchtmittel zu ziehen und – vor allem – nicht zu überschreiten.

 „Trotz der starken Verankerung des Alkohols in der Tiroler Gesellschaft ist das Sprechen über persönliches Trinkverhalten und das von Angehörigen, Freunden oder Kollegen noch immer weitestgehend ein Tabu“, weiß Mediziner Christian Haring, Obmann des Vereins Suchthilfe.

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Persönliche, familiäre, gesundheitliche und berufliche Probleme durch den Alkoholkonsum werden meist erst sehr spät sichtbar.

(Bild: Birbaumer Christof)

Christian Haring, Mediziner und Obmann der Suchthilfe Tirol

Versorgungsnetzwerk Alkohol vermittelt Hilfe
Fakt ist: zu viele Menschen trinken zu viel! Laut Statistik sind rund 30.000 Tirolerinnen und Tiroler alkoholkrank, mindestens 60.000 gelten als gefährdet. Hilfe für den Ausstieg aus der Sucht oder das rechtzeitige Handeln bei problematischem Alkoholkonsum gibt es. Doch Betroffene wissen oft nichts über die verschiedenen Möglichkeiten von Beratung, Unterstützung, Therapie. Hier setzt ein 2023 gestartetes Pilotprojekt im Bezirk Schwaz an.

Das „Tiroler Versorgungsnetzwerk Alkohol“ zeigt dort auf, wie wichtig regionale Präsenz und die Vernetzung von Hilfseinrichtungen ist. In dem Netzwerk sind mehr als zehn Organisationen vertreten, von der Suchthilfe Tirol bis zu den Anonymen Alkoholikern, vom Therapiezentrum Mutters bis zur Suchtprävention für Jugendliche des Jugendrotkreuzes. Sie alle tragen zu einer regionalen Versorgung bei und werden über das neue Netzwerk besser abgestimmt.

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Der Zusammenschluss der Einrichtungen ermöglicht es, rasch, individuell und ganzheitlich auf die Lebenslagen Betroffener einzugehen.

(Bild: Birbaumer Christof)

Eva Pawlata (SPÖ), Soziallandesrätin 

Eine Telefonnummer, zahlreiche Angebote
„Als einer der ersten Schritte wurde eine niederschwellige Anlaufstelle geschaffen. Wer im Bezirk Schwaz wohnt und Hilfe, Unterstützung oder Informationen benötigt, kann sich jetzt unter der Telefonnummer 050 364 (Anm. Mo-Fr, 9-14 Uhr) an das Netzwerk wenden“, erläuterte Netzwerk-Koordinator Florian Lehner bei einer Pressekonferenz gestern Mittwoch. Über die Hotline werden Hilfesuchende an das passende Angebot vermittelt. Nun werden auch die 52 Hausärzte, fünf Psychiater und 17 Apotheken im Bezirk eingebunden. Das Land fördert das Projekt mit 160.000 Euro.

 Soziallandesrätinnen Eva Pawlata (SPÖ) spricht von einem „Pilotprojekt mit Modellcharakter, weil es anonym, kostenlos und vor allem sehr niederschwellig ist“. Die Ausweitung auf den Bezirk Kufstein ist bereits in Vorbereitung. Ziel ist die Ausrollung auf ganz Tirol.

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