Einen Schaden von rund einer Million Euro richteten Täter in Österreich, Deutschland und der Schweiz an. Die Betrüger mieteten sich unter falschen Identitäten Wohnmobile und Autos, verkauften diese anschließend einfach weiter. Familie Pichler aus Marchtrenk in Oberösterreich war das erste Opfer und brachte die Ermittlungen ins Laufen.
„Es geht um unsere Existenz“, ist Familie Pichler aus Marchtrenk verzweifelt. Sie hatte ihr Wohnmobil im Internet zur Vermietung angeboten. „Nach der ersten Buchung der Saison kam das Fahrzeug nicht mehr zurück“, erinnert sich Martina Pichler ungern an den März 2024 zurück.
Betrüger verkauften Mobil
Die 39-Jährige hatte bei den Mietern von Anfang an ein „komisches Gefühl“: „Es waren zwei Frauen und ein Mann, sie haben das Wohnmobil für drei Wochen gemietet. Normalerweise gibt es in den ersten paar Tagen Nachfragen, rufen die Mieter an. Doch von ihnen kam nie etwas. Und am ausgemachten Tag kamen sie nicht“, so Pichler. Die Betrüger hatten das Gefährt in der Zwischenzeit bereits verkauft.
Besitzer bekommen ihr Fahrzeug nicht zurück
Für die Familie begannen damit erst die Probleme. Da es sich um Unterschlagung handelt, war der Schaden von der Versicherung nicht gedeckt. Außerdem war das Wohnmobil geleast, das Unternehmen fordert die dafür noch offenen 60.000 Euro. Zudem gingen die ganzen Einnahmen der Saison verloren.
„Wir haben insgesamt einen Schaden von 150.000 Euro“, sagt die Familie. Obwohl das Fahrzeug von der Polizei sichergestellt wurde, bekommen sie es nicht zurück. Die Staatsanwaltschaft hat es dem Käufer in Deutschland zugesprochen, da dieser nicht ahnen konnte, dass das Wohnmobil illegal verkauft worden war.
Länderübergreifende Ermittlungen
Der Fall in Marchtrenk brachte die Ermittlungen ins Rollen. In Österreich, Deutschland und der Schweiz erbeuteten die Täter 13 Wohnmobile und zwei Pkw. Gesamtschaden: rund eine Million Euro. „Um die Autos schnell und billig zu verkaufen, drehten sie die Kilometer nach oben oder erfanden einen Getriebeschaden“, erklärt Christian Schmidseder, Leiter der Diebstahlgruppe Landeskriminalamt OÖ. Insgesamt wurden sieben Männer verhaftet, drei Täter sind noch auf der Flucht.
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