Commerzialbank-Prozess

Mein Geld? Dein Geld? Oder ist es unser Geld?

Burgenland
23.04.2025 18:00

Pensionistin soll sich nach Zusammenbruch der Commerzialbank Mattersburg zu Unrecht bereichert haben. Im Fokus steht bis Freitag ein fragwürdiger Einflüsterer.

Nach der Pleite der Commerzialbank Mattersburg im Jahr 2020 standen jedem Kunden maximal 100.000 Euro an Einlagensicherung zu. Eine 79-Jährige soll darüber hinaus neun Losungswort-Sparbücher an ihren ehemaligen Bankberater übergeben haben. Neun Bekannte dieses 62-Jährigen behoben dann in Summe 130.000 Euro. Die Pensionistin bekam davon 99.500 Euro. Die Differenz streifte sich der Erstangeklagte als Provision für „den guten Tipp“ ein.

Haben auch seine Bekannten davon profitiert?

Elf Menschen drängten sich also auf der Anklagebank am Landesgericht Eisenstadt – fünf Frauen, sechs Männer, darunter ein paar ungarische Staatsbürger. Gar eine ausgeklügelte Melange, um ungesetzliche Machenschaften weitgehend verschleiern zu können?

„Ich habe nicht gewusst, dass ich Unrechtes mache“
 „Ich habe mein Leben lang gespart und bin davon ausgegangen, dass das Geld mir gehört. Ich kann es bis heute nicht verstehen“, sagte die 79-Jährige.  Erwähnt will die Frau wissen, dass sie sich vorab erkundigt habe. „Bevor ich meine Sparbücher übergab, habe ich bei damaligen Bankangestellten, einer Hotline und bei Bekannten über die Auszahlung der Einlagensicherung nachgefragt. Es waren alle einer Meinung.“ Die 99.500 Euro hatte die Dame mit im Gerichtssaal. „Wenn es sein muss, gebe ich alles zurück und übernehme die Verantwortung.“

Kollektives Schuldbekenntnis
Neben der Pensionistin bekannten sich auch die weiteren Angeklagten schuldig, von denen keiner je in Konflikt mit dem Gesetz gekommen war. Mehrere verwiesen auf ein Interview mit dem Geschäftsführer der Einlagensicherung, Stefan Tacke, in dem dieser gesagt habe, dass Losungswort-Sparbücher auf mehrere Personen aufgeteilt werden können. Demnach sei keinem bewusst gewesen, dass sie illegale Machenschaften betrieben hätten.

Freilich muss in diesem Verfahren die Rolle des Erstangeklagten speziell beleuchtet werden. Der Mann hatte Kenntnis von den Ersparnissen der Pensionistin. Er sollte als ehemaliger Bankangestellter gewusst haben, wer oder was eine gesetzliche Einlagensicherung ist. Die Befragungen sind längst nicht abgeschlossen. Urteile werden am Freitag erwartet.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Burgenland Wetter
15° / 23°
Symbol bedeckt
11° / 24°
Symbol bedeckt
12° / 23°
Symbol bedeckt
14° / 24°
Symbol stark bewölkt
13° / 23°
Symbol stark bewölkt
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt