In dem Prozess um mutmaßliche Sexualverbrechen des US-Filmproduzenten Harvey Weinstein hatten am Mittwoch Anklage und Verteidigung das Wort. Weinstein habe „Traum-Chancen als Waffen“ benutzt, sagte die stellvertretende Staatsanwältin Shannon Lucey vor in New York.
Der 73-Jährige war im Rollstuhl in den Gerichtssaal gefahren worden. Laut eigener Aussage hofft er auf einen „neuen Blick“ auf seinen Fall. Der US-Filmproudzent beharrt darauf, dass alle seine Sexualkontakte einvernehmlich gewesen seien.
Wie berichtet, war Weinstein 2020 wegen sexueller Übergriffe und Vergewaltigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Das höchste New Yorker Gericht hob dieses Urteil jedoch wegen Verfahrensfehlern wieder auf und ordnete an, den Fall neu aufzurollen. Derzeit sitzt Weinstein eine 16-jährige Haftstrafe aus einem separaten Verfahren ab – er wurde erst im Februar 2023 wegen Vorwürfen sexueller Gewalt verurteilt.
Aussagen wollen diesmal drei Frauen – die Produktionsassistentin Miriam Haley, Schauspielerin Jessica Mann und eine dritte Klägerin, die bisher anonym blieb und Weinstein eine Vergewaltigung in einem Hotel in Manhattan vorwirft.
Opfer wollen größtenteils nicht aussagen
Mehr als 80 Frauen sehen sich als Opfer. Sie beschreiben den früheren Chef der Produktionsfirmen Miramax und Weinstein Company als „Raubtier“, der Schauspielerinnen oder Assistentinnen zu sexuellen Handlungen genötigt oder sie gar vergewaltigt hätte, meist in Hotelzimmern. Die meisten von ihnen sollen in dem neu aufgerollten Prozess vorerst aber nicht aussagen. Das war schließlich einer der Gründe, weshalb das Berufungsgericht die Verurteilung vor einem Jahr verwarf. Zeuginnen, deren Fälle nicht Gegenstand der Anklage waren, hätten gar nicht vor Gericht erscheinen dürfen.
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