Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die Hamas am Mittwoch dazu aufgefordert, die verbliebenen israelischen Geiseln freizulassen. „Unser Volk zahlt den Preis, nicht Israel (...)“, sagte er. Mit den Geiseln liefere die Hamas Israel lediglich einen Vorwand, „um seine Verbrechen im Gazastreifen zu begehen“.
Abbas forderte die radikalislamische Organisation zudem auf, die Waffen an die palästinensische Autonomiebehörde abzugeben. Sie solle lieber auf den bewaffneten Kampf verzichten und sich in eine politische Partei verwandeln. Seit dem Bruch des Waffenstillstands am 18. März sind nach palästinensischen Angaben mehr als 1600 Menschen getötet worden. Die Hamas nahm zunächst nicht Stellung zu den Äußerungen.
Sie veröffentlichte am Mittwoch erneut ein Video eines entführten Israeli. „Unser Omri ist stark und wird nicht brechen, aber unsere Herzen sind gebrochen“, teilte die Familie des 48-Jährigen mit. Sie stimmte einer Verbreitung der Aufnahmen nicht zu. „Am Vorabend des Holocaust-Gedenktags, an dem wir ‘Nie wieder‘ sagen, ruft ein israelischer Bürger aus den Tunneln der Hamas um Hilfe. Es ist ein moralisches Versagen für den Staat Israel“, hieß es in einer Mitteilung des Forums der Geisel-Familien.
Hier sehen Sie das Posting des Forums:
Die beiden kleinen Töchter des Mannes warten laut der Familie „von ganzem Herzen darauf“, ihren Vater wieder in die Arme schließen zu können. Der Mann war bereits vor rund einem Jahr in einem Video der Hamas zu sehen. Nach israelischen Informationen werden noch 24 Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen festgehalten.
Konflikte zwischen Fatah und Hamas
Abbas ist seit 2005 Präsident der Autonomiebehörde und ein führender Politiker der Fatah-Partei. 2007 brachen die Konflikte zwischen Fatah und Hamas offen aus. Nachdem die Hamas die Parlamentswahl 2006 im Gazastreifen gewonnen hatte, entmachtete sie dort nach einem kurzen Bürgerkrieg die Fatah und übernahm die vollständige Kontrolle über das Gebiet. Die Fath ist im israelisch besetzten Westjordanland noch die bestimmende Kraft.
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