Was steckt dahinter?

Ukraine-Krieg: Trump verkündet „Deal“ mit Putin

Außenpolitik
24.04.2025 08:10

Nach einem heftigen Streit zwischen Washington und Kiew über die Krim hat US-Präsident Donald Trump nun angedeutet, dass ein Durchbruch mit Kreml-Chef Wladimir Putin erzielt worden sei (siehe Video oben). Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj überzieht Trump dagegen mit Vorwürfen. Unterdessen griff Russland die ukrainische Hauptstadt erneut mit Drohnen und Raketen an, es gab mehrere Tote.

Laut Trump sei Russland zu einer Übereinkunft bereit, sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. „Und ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland.“

Selenskyj „ohne Karten“
Zur Ukraine sagte er unter Verweis auf Präsident Wolodymyr Selenskyj: „Wir müssen eine Einigung mit Selenskyj erzielen.“ Dies sei schwieriger, als er zuerst erwartet habe. Selenskyj sei ein Mann „ohne Karten“. 

Dann sagte Trump jedoch auch: „Aber ich glaube, wir haben eine Vereinbarung mit beiden.“ Einzelheiten sind bislang nicht bekannt, Stellungnahmen aus Kiew und Moskau lagen in der Nacht auf Donnerstag nicht unmittelbar vor.

Trump-Frust wegen zäher Verhandlungen?
Trumps Erklärung schien zunächst im Widerspruch zu den jüngsten Aussagen hochrangiger US-Regierungsvertreter zu stehen. Wenige Stunden zuvor hatte seine Sprecherin Karoline Leavitt erklärt, Trump sei frustriert angesichts dessen, wie langsam die Verhandlungen vorankämen. Außerdem sagte sie, Selenskyj scheine sich „in die falsche Richtung zu bewegen“.

Streitthema Krim
Bei einem Ukraine-Treffen in London hatten Diplomaten von mehreren Hindernissen gesprochen, darunter der Status der Krim. Die Ukraine hat die Vorstellung zurückgewiesen, die russische Annexion der Halbinsel könne anerkannt werden. Selenskyj veröffentlichte am Mittwochabend auf Telegram einen Link zu einer Erklärung der US-Regierung aus dem Jahr 2018, in der sich Trump während seiner damaligen ersten Amtszeit als Präsident gegen die Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel durch Moskau aussprach.

Rückt der Trump-Putin-Frieden näher? In den Verhandlungen über den Ukraine-Krieg sieht der US-Präsident eine Einigung mit Russland erreicht. (Bild: AP/Evan Vucci)
Rückt der Trump-Putin-Frieden näher? In den Verhandlungen über den Ukraine-Krieg sieht der US-Präsident eine Einigung mit Russland erreicht.

Trump wich am Mittwoch einer Frage nach der Krim aus und erklärte, er habe „keine Lieblinge“ im Ukraine-Konflikt und wolle nur, dass der Krieg aufhöre. Er ließ außerdem offen, ob er den ukrainischen Präsidenten bei den Papst-Trauerfeierlichkeiten in Rom am Samstag sehen wird.

Selenskyj in Südafrika um Unterstützung bemüht
Während Trump Druck auf Kiew ausübt, traf Selenskyj am Donnerstag in Südafrika ein, um mit Präsident Cyril Ramaphosa über die bilaterale Zusammenarbeit und die Bemühungen zur Beendigung des russischen Krieges in der Ukraine zu beraten. „Es ist entscheidend, einem gerechten Frieden näherzukommen“, schrieb Selenskyj über seinen Besuch auf X.

Südafrika unterhält gute Beziehungen zu Russland und blieb im Krieg neutral. Ramaphosa telefonierte erst am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und erklärte auf X, beide hätten „starke bilaterale Beziehungen“ und die Verpflichtung bekräftigt, gemeinsam auf eine friedliche Lösung des Krieges hinzuarbeiten.

Kiew erneut Ziel russischer Angriffe, mehrere Tote gemeldet
Unterdessen griff Russland in der Nacht auf Donnerstag mit Drohnen und Raketen die ukrainische Hauptstadt Kiew an. Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram, in mehreren Bezirken seien Wohnhäuser und Autos getroffen worden und in Brand geraten. Ein Wohnhaus sei zerstört worden, unter den Trümmern befänden sich Menschen. Laut Angaben des staatlichen ukrainischen Notdienstes wurden neun Menschen getötet und über 60 weitere verletzt. Unter den Verletzten seien sechs Kinder.

Einschläge in Kiew (Bild: AFP/GENYA SAVILOV)
Einschläge in Kiew

Ukrainische Medien berichteten von russischen Luftschlägen auch in anderen Teilen des Landes. Der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terekow, schrieb auf Telegram, seine Stadt werde aus der Luft angegriffen. Es seien Explosionen zu hören. Terekow berichtete auch von einem massiven Angriff durch Drohnen. Bereits am Mittwoch waren aus mehreren ukrainischen Regionen Brände nach russischen Angriffen gemeldet worden.

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