Die schier endlose Diskussion um hochproblematische Straßenbezeichnungen in Braunau ist um eine neue Facette reicher. Anstelle von Judenhassern und Hitler-Günstlingen sollten drei belastete Verkehrsflächen künftig die Namen von Widerstandskämpferinnen und weiblichen Holocaustopfern tragen, so lautet ein aktueller Vorschlag.
Anstelle der schwer NS-belasteten Namenspatrone der Josef-Reiter-Straße, Franz-Resl-Straße und Dr.-Kriechbaum-Stiege sollte drei Frauen die Ehre zuteil kommen, künftig im Braunauer Straßenbild verewigt zu werden. Das Mauthausen Komitee, das oö. Netzwerk gegen Rechtsextremismus und der Demokratische Chor Braunau haben diesen Vorschlag Donnerstagfrüh in einem Schreiben an Bürgermeister Johannes Waidbacher deponiert.
Konkret genannt wurden: Lea Olczak (Widerstandskämpferin, ab 1967 Österreichs erste Vizebürgermeisterin in Braunau und Zeitzeugin), Maria Stromberger (Widerstandskämpferin, katholische Krankenschwester, „Engel von Auschwitz“) und Charlotte Taitl (jüdische Geschäftsfrau aus Ried/Innkreis und Holocaust-Opfer)
Antifaschistischer Auftrag der Bundesverfassung
„Diese Frauen haben im Gegensatz zu hochgradigen Nationalsozialisten und fanatischen Judenhassern eine Würdigung mehr als verdient“, sagt Robert Eiter, Sprecher des Netzwerks gegen Rechtsextremismus. Bürgermeister Waidbacher werde nun eine Entscheidung treffen müssen, wem er den Vorzug gibt. Eiter: „Im Sinne des klaren antifaschistischen Auftrags in der Bundesverfassung sollte das eigentlich keine Frage sein.“
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