Das Schweizer Ski-Ass Gino Caviezel hat sich nach seinem schweren Sturz in Bormio zu Wort gemeldet und die dortigen Pistenbedingungen heftig kritisiert. Zwischenzeitlich schien durch seine Verletzungen sogar eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Cortina 2026 in Gefahr zu sein. Bänder und Sehnen im rechten Wadenmuskel seien regelrecht zerfetzt worden, so der 32-Jährige.
Das Rennwochenende Ende Dezember in Bormio hat zahlreiche Sturzopfer gefordert – in Erinnerung blieb dabei vor allem der Horror-Sturz von Cyprien Sarrazin, um dessen Leben gebangt wurde. Doch nicht nur den Franzosen hat es heftig erwischt, auch andere Athleten haben nach wie vor mit den Folgen zu kämpfen. So etwa Caviezel und seinen Landsmann Josua Mettler.
Das Schweizer Duo hat gegenüber „Blick“ nun heftige Kritik an den Pistenbedingungen in Bormio geäußert. „Ich habe die Rennen in Bormio bis dahin sehr gerne gehabt, aber bei der letzten Austragung dieses Speed-Klassikers wurde alles übertrieben“, betont Caviezel – Mettler, der im Training zu Sturz kam, ergänzt: „Ich bin am Tag vor dem Rennen nie ans Limit gegangen. Trotzdem bin ich mit 120 km/h ins Netz gedonnert, weil die Piste definitiv in keinem guten Zustand war. Die Schneeverhältnisse haben alle zwanzig Meter gewechselt.“
Die Athleten kritisieren, dass die Strecke nicht gut präpariert worden und deshalb „extrem gefährlich“ gewesen sei. Caviezel führt als Beispiel die Bedingungen vor seinem Sturz ins Feld: „Ich habe mich mit der Startnummer 1 für eine schnelle, aber keine halsbrecherische Linie entschieden. Weil in diesem Super-G die Abfahrtslinie gekreuzt wurde, hat es mir in dieser Spur einen Ski verrissen. Nach meinem Unfall wurde die Piste bei dieser Passage während einer halben Stunde ausgebessert. Das sagt alles über den Zustand der Strecke vor meinem Start aus.“
Die brutalen Folgen der Stürze
Nach dem Sturz musste der 32-Jährige sogar um sein großes Ziel, die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Cortina 2026, bangen. Sein Arzt ging davon aus, dass er ein Jahr pausieren müsse. „Die Bänder sowie die Sehnen meines rechten Wadenmuskels wurden bei diesem Sturz regelrecht zerfetzt, mein Unterschenkel hatte zwei Zentimeter Spielraum. Ich konnte in dieser Phase meinen Fuss nicht mehr nach oben biegen, ich konnte in diesem brutal angeschwollenen Bereich gar nichts mehr ansteuern“, schildert Caviezel seine Horror-Verletzungen. Dank einer Spezialtherapie macht er mittlerweile aber Fortschritte und das Ziel Olympia 2026 scheint erreichbar.
Auch Mettler hatte mit den Folgen seines Sturzes zu kämpfen. „Letztendlich hat es fast zweieinhalb Monate gedauert, bis ich mich wieder aufs Rad setzen konnte. Seit diesem Zeitpunkt verläuft meine Reha viel zügiger“, so der Schweizer, dessen Vorbereitungen auf ein Comeback in der kommenden Saison nun auf Hochtouren laufen.
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