Um Kindern und älteren Menschen Geschichten zu erzählen, lassen sich in Osttirol Vorlesepaten immer etwas Neues einfallen. Sie greifen auf besondere Methoden zurück.
Wie trägt man Geschichten richtig vor? Für welche Altersgruppe brauche ich welche Utensilien? Diese und weitere Fragen müssen sich die sogenannten Vorlesepaten in Osttirol stellen, bevor sie ihrer freiwilligen Leidenschaft nachgehen. Einen Text vorzulesen und so in ein fantasievolles Abenteuer einzutauchen, ist jedoch nicht für jeden gleich leicht.
Besondere Kenntnisse notwendig
Was es dafür benötigt, weiß Simone Ortner-Trebo. Sie ist Leiterin des Freiwilligenzentrums Osttirol und organisierte gemeinsam mit ihrem Team eine Workshop-Reihe, um das richtige Vorlesen zu fördern. „Es geht darum, Literatur und Inhalte zu vermitteln. Bei den Kleinen ist es wichtig, Inhalte anders aufzubereiten als bei Erwachsenen.“ Ein Beispiel: Bei einer Geschichte mit einem Schneemann bietet es sich an, mit Schnee oder Wasser zu arbeiten. Das regt die Fantasie an.
Vorlesen muss geübt sein, Techniken Voraussetzung
Etwas, das jeder Vorlesepate braucht, ist die Leidenschaft zu lesen. Dazu kommt ein gewisses Grundverständnis für das Publikum. „Es stecken Techniken dahinter und es gibt einen Grundstock, der dann geübt werden muss“, so Ortner-Trebo. Wer eine Ausbildung zum Kindergartenpädagogen macht, hat diese Kenntnisse bereits erlernt. Die Auswahl an Materialien, die man dafür verwendet, ist fast grenzenlos: Schattenspiele, gehäkelte Figuren oder Dinge, die es in der Natur gibt, sind einige Beispiele. Jeder Pate hat sein eigenes Portfolio.
Viele Vorlesepaten bringen alte Geschichten oder Gedächtnistraining mit ein. Einzelne lesen auch aus der Zeitung vor
Simone Ortner-Trebo, Leiterin des Freiwilligenzentrums Osttirol
Um einen Vorlesepaten zu treffen, muss man nur die Augen und Ohren offen halten. Viele von ihnen sind in den heimischen Büchereien tätig, andere sind in Schulen unterwegs und einige in Wohn- und Pflegeheimen. Dort wird nicht nur vorgelesen, sondern gleichzeitig auch gelernt: „Viele Vorlesepaten bringen alte Geschichten oder Gedächtnistraining mit ein. Einzelne lesen auch aus der Zeitung vor“, sagt die Leiterin. Gerade bei der älteren Generation ist bei den Vorlesepaten oft der Gedanke des Zeitschenkens ein Grund.
Interesse groß, Event an mehreren Schauplätzen
Das Interesse an der jüngsten Workshop-Reihe war groß. Mehr als 30 Personen eigneten sich neue Techniken an. Ortner-Trebo eruiert, ob es zu einer Neuauflage für Vorlesepaten kommen könnte. Fix ist, dass die Paten bei der Veranstaltung „A dorf lisnt, lost, hoacht zua“ in Oberlienz, Außervillgraten und Kals vorlesen. „Jeder einzelne hat sein Steckenpferd. So sieht man sagenhafte Orte und erlebt die Geschichten dazu.“
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