Nachdem Motorradhersteller KTM heute früh ein neuerliches Zurückfahren der Produktion und eine 30-Stunden-Woche für alle Arbeiter und Angestellten bekanntgegeben hat, herrscht am Standort in Mattighofen Schockstarre. Der oberste Gewerkschafter in Oberösterreich bleibt aber dennoch zuversichtlich.
„Ich denke, es wird eine Zukunft der KTM in Mattighofen geben“, sagt Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der GPA Oberösterreich in einer ersten Reaktion. Wie berichtet, fährt der Motorradhersteller ab kommendem Montag das Werk in Mattighofen erneut für drei Monate herunter. Ab 1. Mai gilt dann für die Arbeiter und Angestellten eine 30-Stunden-Woche. Grund für die Stilllegung der Produktion seien fehlende Bauteile.
Hoffen auf Investor
Auch Gerstmayer betonte, dass die Lieferketten aufgrund der Insolvenz „mehr oder weniger zum Stehen gekommen sind“, man könne nicht produzieren. Dafür habe es eine betriebliche Lösung gebraucht und die sei nun gefunden worden. „Wir hoffen natürlich, dass mit 23. Mai ein Investor da ist, der dann die Fortführung der KTM absichert und auch den Standort in Mattighofen.“
Gerade in Zeiten, in denen das Leben so teuer ist wie noch nie, wieder auf 20 Prozent des Gehalts zu verzichten, ist ein massiver Einschnitt.
Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA)
Verunsicherung bei Beschäftigten
Dennoch sei die Verunsicherung in der Belegschaft groß. „Die Beschäftigten bleiben jetzt das zweite Mal zu Hause, nachdem gesagt worden ist, die Produktion wird hochgefahren“, so der Gewerkschafter. „Und gerade in Zeiten, in denen das Leben so teuer ist wie noch nie, wieder auf 20 Prozent des Gehalts zu verzichten, ist ein massiver Einschnitt.“
Lob an das Management
Dem Management streute er nach dem Abgang von Stefan Pierer allerdings Rosen: „Es sind jetzt neue Vorstände da, die gut arbeiten. Sie haben uns mit an Bord genommen, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen ist.“ Die Sozialpartnerschaft, die Pierer „nie wirklich aufkommen hat lassen“, sei „aufgelebt“ und es habe konstruktive Gespräche gegeben. „Ich habe auch den Eindruck, dass die handelnden Personen im Vorstand wirklich interessiert sind, dass das Unternehmen fortgeführt wird“, so Gerstmayer.
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