Mehr Wohlstand und gesellschaftlichen Zusammenhalt erwartet sich die AK Vorarlberg von einer gezielt vorangetriebenen Gleichstellung von Männern und Frauen.
Dass sich Österreich nun schon im dritten Rezessionsjahr befindet, bereitet dem Präsidenten der Vorarlberger Arbeiterkammer (AK), Bernhard Heinzle, Sorgen. „In einer wirtschaftlich angespannten Situation darf sich der Blick auf den Standort nicht einseitig auf die Interessen der Unternehmen verengen“, hält er fest.
Was es jetzt brauche, seien Weitsicht und soziale Gerechtigkeit: „Gleichstellung ist kein Luxus für gute Zeiten, sie ist eine Notwendigkeit. Wer in Gleichstellung investiert und mehr Frauen ermöglicht, voll am Erwerbsleben teilzunehmen, entfaltet damit mehr wirtschaftliche Potenziale.“ Die Analyse von AK-Ökonom Dominic Götz zeigt ein recht düsteres Bild von den Chancen für Frauen am heimischen Arbeitsmarkt. Der Anteil von Frauen in Teilzeit zählt zu den höchsten in ganz Österreich, zudem sind Frauen in Vorarlberg öfter armutsgefährdet als Männer, besonders im Alter und als Alleinerziehende. „Betrachtet man die gesamte Arbeitsleistung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, arbeiten Frauen mehr als Männer, sind aber ärmer,“ stellt Götz fest. Auch, weil sie öfter als Männer Niedriglohnjobs nachgehen und schlechtere Bildungsabschlüsse vorweisen.
Politische Versäumnisse
Die Wurzel dieses Übels liegt in politischen Versäumnissen, meinen Heinzle und Götz und nehmen dabei etwa fehlende Kinderbetreuungsplätze ins Visier, aber auch mangelhafte Angebote im Pflegebereich und eine schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem ortet die AK unzureichende Investitionen in Weiterbildung für Frauen und veraltete Rollenbilder, die dazu beitragen, dass sich Väter nicht genug in das Familienleben einbringen.
Forderungskatalog
Daher fordert die AK auch konkrete Schritte von der Politik, um die Gleichstellung in Vorarlberg voranzutreiben:
Nur so könne das derzeit brachliegende ökonomische Potenzial gehoben und für eine gerechtere Gesellschaft gesorgt werden, ist Heinzle überzeugt.
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