Seit Dezember 2023 sind im Krankenhaus Bregenz in der speziell dafür eingerichteten Ordination 293 Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen worden.
Lange Diskussionen, zum Teil durchaus hitzig bis bedenklich ideologisch eingefärbt, gingen der Einrichtung einer Ordination für Schwangerschaftsabbrüche im Landeskrankenhaus Bregenz voraus. Notwendig wurde dieser Schritt, weil der einzige Arzt, der in Vorarlberg Abtreibungen vorgenommen hat, in Pension gegangen war. Von Dezember 2023 bis Jänner 2025 wurden in dieser Ordination 293 Abtreibungen vorgenommen. Allerdings wurden nur 30 Prozent operativ durchgeführt, beim Rest der Fälle wurde die Schwangerschaft medikamentös beendet.
Das Institut für Sozialdienste (ifs) bietet im Landeskrankenhaus Bregenz direkt vor Ort umfassende psychosoziale Unterstützung für Frauen, die ungewollt schwanger geworden sind und einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen.
Diese werden in sozialen, psychologischen, finanziellen und rechtlichen Fragen beraten. Die Beratungen sind niederschwellig zugänglich, berichtet das Land Vorarlberg. Eine erfahrene Beraterin steht den Betroffenen während der Entscheidungsfindung und auf Wunsch auch darüber hinaus zur Seite. Bei Bedarf kann eine längerfristige Unterstützung in Anspruch genommen werden. „Die Beratungszahlen steigen durch den standardisierten Ablauf stetig an. Es zeigt sich, dass das Angebot auch von umfassenden Beratungen direkt vor Ort immer besser angenommen wird“, erklärt das ifs.
Angebote vor Ort
Für Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) erklären sich daraus auch die zurückgehenden Fallzahlen bei schwanger.li: „Allen Frauen, die im Krankenhaus einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen, wird eine Beratung durch das ifs angeboten. Wir gehen davon aus, dass dieses Angebot im Spital maßgeblich dazu beiträgt, dass weniger Beratungen bei externen Stellen stattfinden.“
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