Weil sie vor einem Supermarkt den Hitlergruß zeigte und mehrmals „Sieg Heil“ skandierte, musste sich eine Frau (40) in Innsbruck vor Gericht verantworten. Dank ihrer Reue kam die Tirolerin sehr milde davon.
Oft sind es Männer, die wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung vor Gericht Platz nehmen müssen, am Donnerstag war in Tirol aber eine 40-jährige Frau angeklagt. Die sichtlich angetrunkene Angeklagte hob im Februar vor einem Supermarkt in Innsbruck gleich mehrfach den rechten Arm und skandierte für das Umfeld deutlich hörbar „Sieg Heil“.
Das war ein riesiger Blödsinn. Ich war an dem Tag absolut nicht nüchtern.
Die Angeklagte
Feuchtfröhliches Beisammensein
Alles sei „ein riesiger Blödsinn“ gewesen, gestand die reumütige Tirolerin unter Tränen, „ich war an dem Tag absolut nicht nüchtern.“ Sie habe vor dem Supermarkt mit anderen Personen „geredet, getrunken und Musik gehört“, dann sei es zur Straftat gekommen. Gründe dafür – jenseits ihrer starken Alkoholisierung – wusste die Angeklagte auf Nachfrage von der vorsitzenden Richterin Helga Moser nicht zu nennen. „Die Sache war einfach komplett sinnlos“, räumte sie ein.
Angeklagte muss sich mit Nazi-Zeit beschäftigen
Das Gericht ließ schließlich Milde walten. „Sie sind unbescholten, haben alles eingesehen und sind ganz offensichtlich nicht in der NS-Ideologie verhaftet“, führte Richter Moser aus und regte ein Diversion an. Auf eine Geldbuße wurde dabei verzichtet, stattdessen gab es eine zweijährige Bewährungszeit und die Weisung, an einer Schulung zum Thema Nationalsozialismus teilzunehmen.
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