Die Schneelage war im Winter bescheiden, der Ostertermin für viele Skigebiete zu spät. Dennoch bilanziert Tirols Tourismus gut. Beim Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt sich auch, dass die Sommersaison immer bedeutender wird.
Auch wenn die Wintersaison erst Ende April offiziell endet, zogen Tirol Werbung, Wirtschaftskammer und Land bereits Bilanz. Eine gute Bilanz angesichts der Rahmenbedingungen mit wenig Schnee und zu späte Ostern für die allermeisten Skigebiete. Knapp über 24 Millionen Nächtigungen wurden zwischen November und März in Tirol gezählt. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 1,3 Prozent.
Die Ausgabefreude der Gäste ist angesichts der Wirtschaftskrise gedämpft. Nicht jeder Betrieb kann seine Kosten weitergeben.
Alois Rainer, WK-Spartenobmann
Bild: Birbaumer Christof
5,5 Millionen Winterurlauber kamen ins Land, ein Minus von 0,8 Prozent. Tourismus-Landesrat Marion Gerber (ÖVP) spricht von einer stabilen Entwicklung in einer schwierigen Zeit: „Der Tourismus bleibt maßgeblicher Motor für die Wirtschaft und hat im Winter mit einer errechneten Wertschöpfung von 3,6 Milliarden Euro nur minimal unter dem Vorjahr bilanziert.“
Skifahren bleibt das Kernprodukt. Gleichzeitig kann das Angebot nicht mehr nur auf Pistensport reduziert werden.
Karin Seiler, GF Tirol Werbung
Bild: Julia Tuertscher
Sommer: 75 Prozent mit guter Buchungslage
Von so einer Wertschöpfung kann der Tourismus im Sommer nur träumen. Zuletzt lag sie bei 2,4 Milliarden Euro. Doch der Sommer holt seit ein paar Jahren auf. Für heuer sind aktuell 75 Prozent der Beherbergungsbetriebe zufrieden mit der Buchungslage. „Rund die Hälfte geht davon aus, das Ergebnis vom Vorjahr halten zu können, 28 Prozent rechnen mit einem Umsatzplus, nur 13 Prozent mit Rückgängen“, hat Alois Rainer, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer, ein paar Zahlen parat. Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, geht davon aus, dass im heurigen Sommer ein Ergebnis wie im Vorjahr mit 22,7 Millionen Nächtigungen erreichbar ist. Die Tirol Werbung investiert 7,5 Mio. Euro in die Bewerbung. Das ist die Hälfte des Marketingbudgets.
Weniger Deutsche, aber keine Angst vor Totalausfall
Sommer wie Winter: Jeder zweite Tirol-Urlauber kommt aus Deutschland. In diesem Winter gab es zwar einen Rückgang, aber Seiler glaubt nicht, dass diese Gästegruppe wegen wirtschaftlicher Turbulenzen ganz ausbleiben könnte: „Am Urlaub wird nicht gespart, vielleicht im Urlaub.“
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