Als amerikanische Millionen-Erbin gab sich der angeklagte Nigerianer (34) in Sozialen Medien aus und wickelte Opfer um den Finger, die ihm über zwei Jahre insgesamt 800.000 Euro überwiesen hatten. Nach seiner Festnahme im Herbst 2024 in Amsterdam setzte es nun eine unbedingte Haftstrafe im Salzburger Landesgericht.
Als „Melissa Moore“ suchte der nigerianische Musikproduzent (34) mögliche Betrugsopfer in Sozialen Netzwerken wie Instagram & Co. und schrieb sie an. Das Fake-Profil der angeblichen US-Millionärserbin garnierte der Angeklagte mit Bildern einer blonden Schauspielerin. „Die reiche Person suggerierte den Opfern, verliebt in sie zu sein. Durch die vorgegaukelte Liebe wurden sie zu Überweisungen gedrängt und ihnen wurde auch das Erbe schmackhaft gemacht“, erklärte Staatsanwalt Mathias Haidinger beim Prozess am Donnerstag im Salzburger Landesgericht.
Als falsche Millionen-Erbin Opfer getäuscht
Für die Täuschung wurden Urkunden und Dokumente gefälscht: „Sie sahen aus wie professionelle Anwaltsschreiben“, so der Ankläger. Angefangen habe es mit kleineren Beträgen, die überwiesen wurden – dies steigerte sich je nachdem, wie sehr das Opfer der falschen Millionärin glaubte. Allein ein Opfer hat rund 740.000 Euro überwiesen – der Gesamtschaden belaufe sich laut Anklage auf 800.000 Euro für Betrugshandlungen zwischen 2020 und 2022.
Und beim Prozess zeigte sich der bislang unbescholtene Angeklagte, der eigentlich mit dem Produzieren von Musik sein Geld macht, voll geständig. In Dubai habe er einen Bekannten getroffen, der ihm dieses „Geschäftsmodell“ präsentiert hatte: „Er hat mir nur gesagt: Ich soll die Leute anschreiben und um Geld bitten.“ Die Beute lief danach über etliche Konten – zur Verschleierung, wie Haidinger betonte: „Es ist quasi dreimal über den ganzen Erdball verschickt worden.“ Doch alle Spuren im Netz führten zum Angeklagten, der im August 2024 im niederländischen Amsterdam verhaftet und nach Österreich überführt wurde. Nun setzte es dreieinhalb Jahre unbedingte Haft, nicht rechtskräftig. Übrigens: Den Schaden will er noch zurückzahlen.
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