War bisher gehörlos

Ein neues Leben voller Klänge für jungen Burschen

Dr. Sprinzl und Dr. Claudia Hübl mit dem kleinen Schützling,

(Bild: Imre Antal)

Top-Chirurg des Universitätsklinikums St. Pölten schenkte einem ukrainischen Buben ein neues Lebensgefühl – Patient wurde durch eine Spezial-OP aus der Gehörlosigkeit gerissen.

Yevhen ist 14 Jahre alt, stammt aus der Ukraine und hat fast sein ganzes bisheriges Leben in völliger Stille verbracht. Im Alter von nur sieben Monaten erkrankte er schwer an Meningitis. Mit dramatischen Folgen – beidseitiger Hörverlust, fast völlige Taubheit. „Eine normale Sprachentwicklung war für das Kind nie möglich“, schildert Primarius Dr. Georg Sprinzl, umsichtiger Leiter der HNO-Abteilung des Spitals in St. Pölten

(Bild: Imre Antal)

Tatsächlich funktionierte die Kommunikation mit Mama und Papa nur über eine improvisierte Zeichensprache. Yevhen konnte wegen seines Leidens nie lesen oder schreiben lernen und besuchte keine Schule. Erst die Flucht nach Österreich eröffnete neue Chancen – und brachte ihn in Kontakt mit dem Arzt, der sein Leben verändern sollte. Dr. Georg Sprinzl, weltweit gefragter Spezialist, diagnostizierte, dass Yevhen mit einem Cochlea-Implantat – einer elektronischen Innenohrprothese, die es ermöglicht, Lauteindrücke über elektrische Impulse direkt an den Hörnerv zu übermitteln – geholfen werden kann.

Ersten Fortschritte nicht selbstverständlich
Bereits zwei Wochen nach dem Eingriff konnte der Prozessor erstmals aktiviert werden – mit überraschendem Erfolg: Der Bub hörte zum ersten Mal Töne, Worte – und begann, sie zu verstehen. Ein Durchbruch, der für Kinder mit Prä-lingualer Gehörlosigkeit alles andere als selbstverständlich ist. „Es ist noch ein langer Weg“, betont Dr. Sprinzl. „Aber die ersten Fortschritte zeigen, dass mein kleiner Patient die Perspektive auf ein selbstbestimmtes Leben hat.“