UNO-Experten haben eine „psychiatrische Zwangsbehandlung“ von Regimekritikern in Belarus angeprangert. 25 politische Gefangene seien überhaupt spurlos verschwunden.
Mindestens 33 Fälle seien bekannt, in denen Menschen von Gerichten des Landes eine psychiatrische Behandlung aufgezwungen wurde, weil sie ihre Ablehnung gegenüber der Regierung zum Ausdruck gebracht hätten.
“Schicksal unbekannt“
In acht Fällen seien die Menschen inzwischen wieder aus den psychiatrischen Behandlungen entlassen worden. Von mindestens 25 weiteren Menschen fehle hingegen jede Spur. „Es gibt keine Informationen über ihr Schicksal oder ihren Aufenthaltsort.“
In Belarus waren 2020 Massenproteste gegen die unfaire und manipulierte Wiederwahl von Machthaber Alexander Lukaschenko von den Sicherheitskräften niedergeschlagen worden, viele Oppositionelle wurden inhaftiert. Die Prozesse gegen die Betroffenen wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Es stellt sich die Frage, ob die Einweisungen in die Kliniken tatsächlich aus gesundheitlichen Gründen oder vielmehr aus politischen Gründen erfolgt sind.
Isolationshaft und ärztliche Behandlungen
Offenbar seien die Betroffenen „Isolationshaft“ ausgesetzt und stünden unter der „uneingeschränkten Macht“ eines Chefarztes. „Anders als Häftlinge in Strafvollzugsanstalten sind sie auf unbestimmte Zeit der Freiheit beraubt und können keine Begnadigung oder Entlassung auf Bewährung beantragen“, heißt es. Sie forderten die Regierung in Minsk auf, den Gefangenen eine rechtliche Vertretung zuzugestehen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.