Das russische Militär hat den größten Luftangriff auf Kiew seit Jahresbeginn verübt. Mindestens zwölf Menschen kamen ums Leben, mehr als 90 wurden verletzt. US-Präsident Donald Trump hat sich nun „nicht glücklich“ über die jüngsten Angriffe gezeigt.
Er forderte den russischen Machthaber Wladimir Putin auf, die Angriffe auf Kiew einzustellen. „Wladimir, Stopp“, schrieb der Präsident in seinem sozialen Netzwerk. „Unnötig und sehr schlechtes Timing.“ Es sollte besser „eine Abmachung für Frieden geben“.
Zuvor hatte Trump dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeworfen, mit seiner Haltung den Krieg mit Russland unnötig zu verlängern. Dabei meinte er unter anderem, dass dieser die Besetzung der Krim durch die russischen Behörden nicht akzeptiere. Es seien solche „aufhetzenden Äußerungen“, die es schwierig machten, diesen Krieg beizulegen, betonte der US-Staatschef.
Selenskyj: Kreml übt Druck auf die USA aus
Wenig später gab er dann an, vermutlich einen Deal mit dem Kreml zu haben. Man müsse aber noch eine Vereinbarung mit Selenskyj treffen. Dieser wertet die jüngsten schweren Angriffe auf sein Land als Teil einer Kampagne, mit der der Kreml Druck auf die USA ausübe. Er sehe hingegen nicht, dass das Weiße Haus Druck auf Russland ausübe.
Es sei für die Ukraine bereits ein großer Kompromiss, Verhandlungen mit Russland zuzustimmen, sobald ein Waffenstillstand in Kraft sei. Sein Land sei bereit, alles zu tun, was ihre Partner vorschlügen, aber man könne nichts unternehmen, was gegen die Verfassung verstoße.
Hier sehen Sie eine Stellungnahme von Selenskyj:
Handys klingeln unter den Trümmern
Wie berichtet, waren in der Nacht auf Donnerstag mindestens zwölf Menschen in Kiew getötet worden. Mehr als 90 weitere wurden verletzt. Zum Einsatz gekommen seien Drohnen, ballistische Raketen und Marschflugkörper wie die seegestützten modernen Lenkwaffen, teilten die Behörden mit.
„Unter den Trümmern hört man das Klingeln von Mobiltelefonen“, hieß es seitens der Rettungskräfte. „Die Suche wird fortgesetzt, bis klar ist, dass alle gefunden wurden.“ In Garagen und Verwaltungsgebäuden brach Feuer aus, und Fahrzeuge wurden von herabfallenden Metallsplittern getroffen. Sechs Stunden lang galt in der Hauptstadt Luftalarm.
„(...) Wir hatten nicht einmal Zeit, uns anzuziehen und die Wohnung zu verlassen“, sagte eine Kiewer Einwohnerin. „Eine Explosion folgte der anderen, alle Fenster, Türen und Wände wurden herausgesprengt. Mein Mann und mein Sohn wurden auf die andere Seite geschleudert.“ Landesweit gab es Opfer und Schäden in neun Regionen.
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