Dieser Fall sorgte im Jänner für Empörung im ganzen Land: Offenbar grundlos schlug ein Einheimischer mitten in Innsbruck auf einen 81-Jährigen ein. Nun stand der 37-Jährige vor Gericht.
In der Nähe des Innsbrucker Westbahnhofs wurde ein argloser Passant (81) vom Angeklagten furchtbar verprügelt. Dieser saß nun vor Gericht, gab sich kleinlaut: „Ich habe ganz normal nach einer Zigarette gefragt“, erzählte er dem Schöffensenat. Danach habe ihn der Pensionist aus heiterem Himmel mit einem Pfefferspray attackiert, was zu seiner „Notwehr“ geführt habe.
„Meilenweit“ von Version des Angeklagten entfernt
Davon sei man nun wirklich „meilenweit entfernt“, entgegnete der Staatsanwalt. Belegt ist: Der Mann schlug dem 81-Jährigen mehrmals mit der Faust ins Gesicht und versetzte diesem mit einem Einkaufs-Trolley mehrmals wuchtige Schläge. Danach trat er das Opfer, als es am Boden lag.
Als ich ihm sagte, dass ich keine Zigarette bei mir habe, wurde er bereits erstmalig handgreiflich.
Das Opfer als Zeuge
Nach Absage gleich zugeschlagen
Der 81-Jährige erinnerte sich als Zeuge: „Er hat mich zu Beginn recht barsch nach einer Zigarette gefragt. Als ich ihm sagte, dass ich keine bei mir habe, wurde er bereits erstmalig handgreiflich.“ Er sei gegen die Glasscheibe bei einer Straßenbahnhaltestelle gedrückt worden. Danach habe er zum Pfefferspray gegriffen. Dann sei es zur fast zwei Minuten anhaltenden Prügelattacke gekommen. Der Angeklagte blieb hingegen bei seiner Version des Geschehens.
Gefängnis nach acht Vorstrafen
Richterin und Schöffen schenkten ihm jedoch keinen Glauben. „Es gab absolut keinen Anlass, einen Angriff abzuwehren“, sagte die Richterin. Im Zweifel gehe man dennoch davon aus, dass es sich nicht – wie angeklagt – um absichtliche schwere Körperverletzung gehandelt habe, sondern „nur“ um schwere Körperverletzung. Auch wegen acht einschlägiger Vorstrafen setzte es zweieinhalb Jahre Haft! Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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