Prozess in Feldkirch

Schlägertruppe prügelt auf wehrlosen Kellner ein

Vorarlberg
25.04.2025 08:55

Drei Männer im Alter von 19 bis 28 Jahren mussten sich am Donnerstag wegen mehrerer Verbrechen und Vergehen vor dem Schöffengericht in Feldkirch verantworten. Zwar hatte der Vierte im Bund sein Erscheinen zum Prozess in Vorarlberg angekündigt, sein Flug von Istanbul war jedoch aufgrund des Erdbebens gecancelt worden. 

Vorstrafen und Schulden zuhauf und doch nichts gelernt. So in etwa lässt sich die unrühmliche Karriere des Quartetts zusammenfassen. Diesmal geht es unter anderem um absichtlich schwere Körperverletzung, Urkundenunterdrückung, gefährliche Drohung, Weitergabe und Besitz von Falschgeld und Verstoß gegen das Waffengesetz. Der gravierendste Fall im Prozess ist eine Schlägerei vom April 2022 in Feldkirch. Der Mitarbeiter eines Lokals wurde dabei von den Tätern so schwer verletzt, dass er ein Leben lang an den Dauerfolgen leiden wird.

Es ist bereits nach Mitternacht, als die vier Angeklagten mit einem Kellner in der Feldkircher „Piccolo Bar“ in Streit geraten. Als zwei weitere Mitarbeiter versuchen, die unliebsamen Gäste an die frische Luft zu setzen, eskaliert die Situation. Einer der Angeklagten, ein 28-jähriger Österreicher mit kosovarischen Wurzeln, zieht seinen Gürtel aus dem Hosenbund und schlägt auf einen der Mitarbeiter ein. Das Opfer wird dabei so schwer an einem Auge verletzt, dass seine Sehkraft seither massiv eingeschränkt ist. Kurz darauf versetzt ihm ein anderer aus der Schlägertruppe mehrere Faustschläge gegen den Kopf.

Als die beiden Lokalmitarbeiter kurze Zeit später vor der Bar erneut auf das Quartett treffen, gibt es richtig Saures. Mit Flaschen, Fäusten und Fußtritten schlagen die Vier den ohnehin schwer verletzten Mann bewusstlos. Neben der schweren Augenverletzung erleidet das Opfer einen Kieferbruch, ein Schädel-Hirn-Trauma und zahlreiche Rissquetschwunden. Statt die Rettung zu rufen, flüchten die feigen Täter.

Hausdurchsuchung sorgt für weiteren Ärger
Zwei Monate später dann der nächste Vorfall. Als das Opfer per Zufall auf den 28-jährigen Schläger trifft, zückt dieser eine Gaspistole und droht, ihn zu töten. Deshalb muss sich der Angeklagte wegen schwerer Körperverletzung verantworten – und weil er sich nicht an das gegen ihn bestehende Waffenverbot hielt. Im Zuge einer Hausdurchsuchung fand die Polizei zudem fremde Führerscheine sowie Falschgeld. Fingerabdrücke eines 19-jährigen Mitangeklagten wurden auf den Falsifikaten sichergestellt.

Zu den Vorwürfen bekannten sich die Angeklagten bislang nicht schuldig. Der Anwalt des 19-jährigen Beschuldigten sagte im Prozess aus: „Mein Mandant hat gar keinen Gürtel und trägt auch sonst keine. Er hat sohin das Opfer nicht mit einem solchen geschlagen.“ Er sei nur mit den anderen an dem Abend unterwegs gewesen und habe, auch das Falschgeld betreffend, mit der ganzen Sache gar nichts zu tun.

Am Ende fasste sein Mandant, der bisher nicht aufgefallen war, eine bedingte Haftstrafe von sieben Monaten aus. Der Erstangeklagte muss für insgesamt 32 Monate hinter Gitter, der Drittangeklagte für 26 Monate. Der Vierte im Bunde war nicht vor Gericht erschienen. Sein Flug aus Istanbul war wegen des Erdbebens gecancelt worden. 

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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